Nachhaltig

Wie viel Plastik steckt in unserem Alltag? Die Ausstellung „Planet Plastik“ in der Ökostation Freiburg zeigt, wie Plastik unser Leben prägt

Manchmal ist das, was uns täglich umgibt, am schwersten zu erkennen. Plastik gehört dazu. Von der Zahnbürste über den

Wie viel Plastik steckt in unserem Alltag? Die Ausstellung „Planet Plastik“ in der Ökostation Freiburg zeigt, wie Plastik unser Leben prägt

Manchmal ist das, was uns täglich umgibt, am schwersten zu erkennen. Plastik gehört dazu. Von der Zahnbürste über den Joghurtbecher bis zum T-Shirt, kaum ein Lebensbereich bleibt verschont. Die Wanderausstellung „Planet Plastik“ des BUND Naturschutz Bayern e. V. in der Ökostation Freiburg macht dieses Alltagsmaterial sichtbar und erklärt, welche Folgen sein Gebrauch für uns und unsere Umwelt hat. Bis zum 18. Dezember und erneut vom 7. bis 13. Januar können Familien, Schulklassen und alle Neugierigen eintauchen in die Welt von Plastik, Mikroplastik und grünem Etikettenschwindel.

Plastik ist längst mehr als ein Werkstoff, es ist ein stiller Begleiter in fast allen Lebensbereichen. Vom Supermarktregal bis ins Badezimmer, von der Verpackung im Mittagessen bis zu technischen Geräten, kaum ein Moment vergeht, ohne dass wir mit ihm in Kontakt kommen. Selbst Dinge, die wir als selbstverständlich betrachten, wie Kabel, Möbel oder Spielzeug, enthalten Kunststoffe, die unseren Alltag leise strukturieren und zugleich belasten. Oft denken wir nicht darüber nach, wie lange Plastik hält, wie es produziert wird oder welche Spuren es hinterlässt. Die unsichtbare Präsenz dieses Materials prägt Konsum, Ernährung und Freizeit und beeinflusst damit unsere Gewohnheiten, ohne dass wir es direkt merken. Durchschnittlich nehmen wir jede Woche etwa fünf Gramm Mikroplastik auf, so viel wie eine Kreditkarte. Ein Teil wird ausgeschieden, der Rest bleibt im Körper und in der Natur. Wer bisher dachte, dass Plastik nur ein Abfallproblem ist, erkennt hier, wie sehr die Spuren des Materials uns betreffen.

Gleichzeitig verändert Plastik unsere Umgebung auf unscheinbare, aber tiefgreifende Weise. Mikroplastik in Kleidung, Kosmetik oder Reifenabrieb landet auf Feldern, in Flüssen und in der Luft. Wir begegnen ihm täglich, ohne es zu sehen, und die Langzeitfolgen für Umwelt, Tiere und Menschen sind noch längst nicht vollständig erforscht. Plastik ist damit nicht nur ein praktischer Werkstoff, sondern auch ein komplexes Umweltphänomen, das unsere Verantwortung fordert. Die Auseinandersetzung damit beginnt nicht nur in Laboren oder politischen Debatten, sondern im Alltag, beim Einkauf, beim Kochen oder beim Spielen mit den Kindern. Wer beginnt, die Alltagswelt genauer zu betrachten, erkennt schnell, wie tief der Werkstoff in unsere Lebensführung eingreift und welche Chancen wir haben, seinen Einfluss zu reduzieren.

Die Ausstellung in der Ökostation möchte diesen fragwürdigen Rohstoff genauer betrachten und aufzeigen, was Plastik genau ist und warum es uns überall begegnet. Neben den gesundheitlichen Aspekten beleuchtet „Planet Plastik“ auch den Alltagsschwindel. Produkte werden häufig als nachhaltig oder umweltfreundlich beworben, obwohl sie es nicht sind. Die Ausstellung erklärt verständlich, wie man „grünen Etikettenschwindel“ erkennt und im Alltag bewusster einkauft. Besucher:innen erfahren nicht nur, wie Plastik entsteht und sich in der Umwelt verteilt, sondern auch, wie sie selbst aktiv werden können. Schon kleine Veränderungen im Konsumverhalten, wie weniger Einwegprodukte, plastikfreie Alternativen oder bewusstes Recycling, tragen dazu bei, die Belastung zu verringern.

„Planet Plastik“ macht sichtbar, wie stark wir von diesem Werkstoff umgeben sind und wie er unser tägliches Leben prägt. Gleichzeitig zeigt die Ausstellung, dass wir nicht ohnmächtig sind. Bewusster Konsum, plastikfreie Alternativen oder kleine Änderungen im Alltag können viel bewirken. Kinder können spielerisch lernen und Erwachsene bekommen praktische Tipps, wie sie ihren Plastikverbrauch reduzieren können. Die Ökostation Freiburg lädt ein, genau hinzusehen, nachzudenken und selbst aktiv zu werden. Wer den Blick für die winzigen, unsichtbaren Teile unserer Welt schärft, versteht nicht nur, wie Plastik wirkt, sondern auch, wie wir unser Verhalten ändern können, um Natur und Gesundheit zu schützen.

Weitere Infos: oekostation.de

Bild: Copyright: Magda Ehlers/pexels

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Alisa Guschker