Eine Region zwischen Hitzestress und Anpassungsstrategien: Veranstaltung zu „Klimawandel im Schwarzwald“ im Literaturhaus Freiburg
Die Anzeichen des Klimawandels sind auch im Schwarzwald nicht zu übersehen. Dürresommer setzen den Wäldern zu, Quellen versiegen, Schneetage
Die Anzeichen des Klimawandels sind auch im Schwarzwald nicht zu übersehen. Dürresommer setzen den Wäldern zu, Quellen versiegen, Schneetage werden seltener. Zudem häufen sich Extremwetterereignisse wie Starkregen, Stürme und Hitzewellen. Diese Entwicklung wirkt sich nicht nur auf natürliche Lebensräume aus, sondern stellt auch Kommunen, Infrastruktur und regionale Wertschöpfungsketten vor neue Herausforderungen.
Deswegen ist es wichtig sich ein genaues Bild von den klimatischen Veränderungen zu machen und konkrete Anpassungsmaßnahmen zu entwickeln. Auf Einladung der EWS Schönau diskutieren am 24. Juli, 19 Uhr Fachleute im Literaturhaus Freiburg über die klimatischen Veränderungen in der Region und mögliche Strategien zur Anpassung.
Zu Beginn der Veranstaltung stellt der Journalist und Autor Bernward Janzing sein Buch „Protokoll des Klimawandels“ vor. Janzing hat über einen Zeitraum von 45 Jahren an einer eigenen Wetterstation im Schwarzwald Klimadaten gesammelt und dokumentiert darin die schleichende, aber stetige Veränderung des regionalen Klimas. Seine Beobachtungen zeigen unter anderem einen deutlichen Anstieg der Durchschnittstemperaturen, eine Zunahme extremer Wetterereignisse sowie einen Rückgang der Schneetage. Die Daten veranschaulichen, wie sich globale Entwicklungen auf lokaler Ebene niederschlagen und wie unmittelbar die Region betroffen ist.
Im Anschluss richtet sich der Blick auf die strukturellen und politischen Reaktionen auf den Wandel. Walter Kemkes, Leiter der Geschäftsstelle des Biosphärengebiets Schwarzwald, schildert die Auswirkungen auf die Kulturlandschaft der Region. Die über Jahrhunderte gewachsenen Natur- und Wirtschaftsstrukturen geraten durch klimatische Verschiebungen zunehmend unter Druck. Um die ökologischen und ökonomischen Funktionen dieser Landschaft zu erhalten, seien gezielte Anpassungsmaßnahmen erforderlich, etwa im Bereich der Forstwirtschaft, des Wassermanagements und der Biodiversität.
Auch städtische Räume stehen vor spezifischen Herausforderungen. Dr. Harald Schaich, stellvertretender Leiter des Freiburger Umweltschutzamts, stellt die neue Klimaanpassungsstrategie der Stadt Freiburg vor, die in den vergangenen zwei Jahren entwickelt wurde. Angesichts zunehmender Tropennächte, versiegelter Flächen und wachsender Hitzebelastung verfolgt die Stadt ein Maßnahmenpaket zur Begrünung, Verschattung und Verbesserung der städtischen Klimaregulation. Dabei zeigt sich, dass die Auswirkungen des Klimawandels sich deutlich zwischen urbanen und ländlichen Räumen unterscheiden. Entsprechende Konzepte müssen daher differenziert ausgestaltet sein.





