Autor: redaktion

Theater

Der gebrochene Held

Am Ende, mitten in der hochdramatischen Romerzählung, bricht bei Christian Voigt die Stimme weg. Von Intendantin Barbara Mundel als erkältet angekündigt, hatte sich der Freiburger Tenor im ersten Akt noch mit großer Stimmkontrolle und feinem Legato durch die möderische Titelpartie des „Tannhäuser“ gesungen. Im zweiten Akt merkte man dann besonders bei den Tuttiszenen, wie er gegenüber dem mächtigen Chor (Leitung: Bernhard Moncado) und den übrigen Solisten dynamisch abfiel. In der Romerzählung schließlich im letzten Akt stellt er sich mit letztem Einsatz dieser Herausforderung, bündelt für einzelne Töne seine Strahlkraft, gewinnt neue Energie und lässt vor allem auch darstellerisch nicht nach. Am Ende hat der Sänger Tränen in den Augen, als er nach dem Schlussakkord sich dem Premierenpublikum stellt, das seine Leistung mit frenetischem Applaus bejubelt. Diesen Wagner-Abend wird man so schnell nicht vergessen.

Read More
Theater

Jeder liebt den Falschen oder keinen außer sich selbst

Sie ist süß, die Christine (Chris Juliane Meiser), wenn auch ein Mädchen aus einfachen Verhältnissen. Sie glaubt an die ewige Liebe und gibt sich dem Studenten Fritz hin, einem vermögenden Stutz aus gutem Hause (Jochen Kruß). Der fühlt sich in ihrer Nähe wohl, vielleicht liebt er sie auch, irgendwie; aber die Ewigkeit interessiert ihn nicht. Immerzu muss er an diese reiche verheiratete Frau denken, zu der er eine leidenschaftliche Affäre hat – und an deren eifersüchtigen Ehemann, der ihn bedroht (Florian Wetter). Vor ihm versucht ihn sein Freund Theodor (Uwe Gilot) zu bewahren, dessen Verhältnis zu Frauen von keinerlei Leidenschaft, dafür aber von pragmatischer Genussfähigkeit geprägt ist.

Read More