Musik Nachhaltig

Wenn der Boden klingt: Das Soil Sound Festival in St. Peter beschäftigt sich im September kreativ mit dem Boden

Am 27. September wird der Steingrubenhof in St. Peter zur Bühne für das erste Soil Sound Festival, bei dem

Wenn der Boden klingt: Das Soil Sound Festival in St. Peter beschäftigt sich im September kreativ mit dem Boden

Am 27. September wird der Steingrubenhof in St. Peter zur Bühne für das erste Soil Sound Festival, bei dem Kultur auf Agrikultur trifft und aus Musik, Wissenschaft, Bildung und Landwirtschaft ein gemeinsamer Resonanzraum entsteht. Veranstaltet vom Netzwerk Soil Music e.V., dem Holistic Compost Lab und dem Steingrubenhof, rückt das Festival ein Thema ins Zentrum, das im Alltag oft übersehen wird und doch die Grundlage allen Lebens bildet: der Boden.

Böden sind das stille Fundament unseres Daseins. Sie entstehen über Jahrtausende durch das Zusammenspiel von Gestein, Wasser, Luft und unzähligen Mikroorganismen. In nur einer handvoll Erde leben mehr Organismen als Menschen auf der Erde. Ohne fruchtbare Böden gäbe es keine Wälder, keine Äcker, keine Nahrung. Doch durch Erosion, Versiegelung, Monokulturen und den Einsatz chemischer Mittel sind viele Böden weltweit bedroht oder bereits degradiert. Ihre Regeneration ist ein zentraler Schlüssel für die Bekämpfung der Klimakrise, den Erhalt der Artenvielfalt und die Sicherung der globalen Ernährung. Sie speichern Wasser, binden CO₂, sichern unsere Ernährung und tragen zur Klimaresilienz bei. Und doch stehen sie selten im Fokus öffentlicher Debatten. Soil Sound will das ändern und bringt Menschen aus Wissenschaft, Landwirtschaft, Kunst und Gesellschaft zusammen.

Über 500 Teilnehmende aus dem In- und Ausland werden bei dem Festival erwartet. Bereits ab 10 Uhr beginnt eine Fachtagung, bei der internationale Expert:innen wie Douwe-Jan Schrale von der University of Groningen oder Mahsa Bazrafshan vom Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) wissenschaftliche Impulse geben. Ab 12 Uhr öffnet das Festival dann seine Tore für alle Besucher:innen. Das musikalische Programm reicht von Jazz über Bluegrass bis hin zu Chören und Improvisationen. Mit dabei sind u. a. das Soil Music Collective unter Leitung des Freiburger Jazzprofessors Ralf Schmid, die experimentierfreudige Gruppe Die Stangenbohnenpartei, das Landfrauenchörle St. Peter, die Flying Farm Band sowie Lehrende und Studierende der Hochschule für Musik Freiburg und der Pädagogischen Hochschule Freiburg. Bei Hörspaziergängen, im Grashalmorchester, bei Mitsingprogrammen oder beim Hängemattenkonzert können Familien und Kinder Bodenprozesse mit allen Sinnen erleben. Ergänzt wird das Programm durch Kompost-Workshops, interaktive Installationen, Hoftouren, eine Bienenstation sowie Hörstationen, an denen akustische Eindrücke aus dem Leben unter der Erde erlebbar werden. Kulinarisches wird von regionalen Bio-Anbietern und Foodtrucks geboten und steht somit im Einklang mit dem ökologischen Anspruch des Festivals.

Weitere Infos: soilmusic.de/soil-sound-festival/

 

Bildnachweis: Copyright Die Stangenbohnenpartei

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