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Der „Happy Sound“ findet eine neue Heimat: Die Sammlung James Last erweitert das Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Universität Freiburg

Er war einer der bekanntesten deutschen Musiker des 20. Jahrhunderts und füllte mit seinem Orchester Hallen auf der ganzen

Der „Happy Sound“ findet eine neue Heimat: Die Sammlung James Last erweitert das Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Universität Freiburg

Er war einer der bekanntesten deutschen Musiker des 20. Jahrhunderts und füllte mit seinem Orchester Hallen auf der ganzen Welt. James Last prägte über Jahrzehnte einen Klang, den er selbst den „Happy Sound“ nannte mit eingängigen Arrangements, die Volkslieder, Schlager und Popstücke in leichte Orchesterklänge verwandelten. Nun ist sein musikalischer Nachlass an der Universität Freiburg angekommen. Das Zentrum für Populäre Kultur und Musik (ZPKM) hat nun eine Sammlung übernommen, die rund 200 Kartons umfasst und von handschriftlichen Partituren über Schallplatten bis hin zu persönlichen Briefen reicht. Übergeben wurde das Archiv während einer zweitägigen Tagung, die unter dem Titel „Non Stop Dancing zu Melodien für Millionen“ stand.

Das Zentrum will den Nachlass nicht nur dauerhaft bewahren, sondern auch für Forschung und Lehre nutzbar machen. Studierende der Universität und der Musikhochschule sollen ebenso profitieren wie externe Wissenschaftler:innen. Die Materialien bieten Gelegenheit, sich einem Künstler zu widmen, der in der Wissenschaft bislang nur am Rande Beachtung fand, obwohl er kommerziell zu den erfolgreichsten deutschen Musikern zählt. Inhaltlich reicht die Sammlung weit über musikalische Noten hinaus. Neben den Partituren finden sich Tonbänder, Videokassetten und Fanartikel, aber auch Geschäftsunterlagen, die Einblicke in das professionelle Management einer internationalen Karriere erlauben. Für die Forschung eröffnet dies Fragen nach der Organisation von Tourneen ebenso wie nach dem Selbstverständnis eines Bandleaders, der zwischen Unterhaltung und künstlerischem Anspruch seinen Platz behauptete. Die Universität Freiburg hebt besonders hervor, dass mit diesem Nachlass ein bedeutendes Stück internationaler Musikgeschichte bewahrt wird. Dr. Knut Holtsträter, Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Akademischer Oberrat am ZPKM, betont, dass die Bestände künftig als Primärquellen zur Verfügung stehen und damit ein bislang wenig erforschtes Kapitel der Musikgeschichte erschließen helfen.

Mit der Sammlung James Last wird Freiburg nun zu einem Ort, an dem Erinnerung, Forschung und musikalische Praxis aufeinandertreffen. Studierende, Forschende und Musikinteressierte können gleichermaßen von diesem reichen Material profitieren. Für die Stadt und die Universität ist es eine Bereicherung, die nicht nur das musikalische Erbe eines Weltstars sichert, sondern auch neue Perspektiven auf die Populärkultur eröffnet. So kommt der Happy Sound in Freiburg an – nicht als nostalgische Erinnerung, sondern als lebendige Quelle für die Fragen von heute und morgen.

Bild: Copyright: Michael Spiegelhalter

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