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Lebendige Antike am Rhein: Im August lädt das Römerfest in der Augusta Raurica zur Feier in der Antike ein

Legionäre marschieren mit klirrenden Rüstungen über das Feld, Tänzerinnen bewegen sich anmutig, Kinder staunen über Gladiatorenkämpfe während in der

Lebendige Antike am Rhein: Im August lädt das Römerfest in der Augusta Raurica zur Feier in der Antike ein

Legionäre marschieren mit klirrenden Rüstungen über das Feld, Tänzerinnen bewegen sich anmutig, Kinder staunen über Gladiatorenkämpfe während in der Ferne das rhythmische Hämmern der Schmiede erklingt und der Duft römischer Spezialitäten durch die Luft zieht. Am 30. und 31. August verwandelt sich Augusta Raurica bei Basel in eine lebendige Zeitmaschine.

Seit seiner Premiere 1992, anlässlich der Eröffnung des „römischen“ Tierparks, gehört das Fest fest zum sommerlichen Veranstaltungskalender der Region. Nach einer Pause fand es ab 1997 jährlich statt und zieht seither jedes Jahr Zehntausende Besucher:innen an. Rund 600 Mitwirkende, von professionellen Darsteller:innen über Archäolog:innen und Restaurator:innen bis zu freiwilligen Helfer:innen, sorgen dafür, dass die römische Antike lebendig und authentisch vermittelt wird.

Begegnung mit der Antike

Das Römerfest Augusta Raurica ist das größte seiner Art in der Schweiz und begeistert Jung und Alt mit einem Mix aus Wissensvermittlung und Unterhaltung. Während Archäolog:innen Führungen durch Grabungen anbieten, laden Handwerksstände zum Mitmachen ein. Kinder können Mosaike legen, Knochen schnitzen oder sich im Schwertkampf versuchen, Erwachsene lassen sich von römischer Küche, Weinverkostungen und historischen Vorführungen begeistern. Ein Höhepunkt ist der große Marscheinzug der Legion, der an beiden Tagen jeweils um 10 Uhr den Auftakt bildet. Mehrfach täglich öffnet die Gladiatoren- und Legionärsschule ihre Tore für Kinder, die selbst in Miniatur-Rüstungen oder mit hölzernen Übungsschwertern ausprobieren dürfen, wie es sich anfühlte, in der Antike zu kämpfen. „Gladiatoren in Aktion“ gibt es mehrmals täglich, wenn die Kämpfer ihre Fertigkeiten mit Schwert, Schild und sogar Dreizack zeigen. Wer lieber das Heer in voller Stärke erleben möchte, sollte sich die Vorführung „Legionäre in Aktion“ vormerken, die an beiden Tagen um 11:45 Uhr stattfindet.

Wer es ruhiger mag, schlendert über den römischen Markt. Hier reihen sich rund 50 sorgfältig ausgewählte Stände, an denen Händler nicht nur Waren anbieten, sondern deren historische Bedeutung erklären. Schmiede, Glasbläser und Töpfer demonstrieren ihre Handwerkskunst und laden zum Mitmachen ein. Kulinarisch kommen die Gäste ebenfalls auf ihre Kosten: authentische Rezepte, die aus antiken Schriften, Speiseresten und Mosaiken rekonstruiert wurden, finden hier ihren Weg zurück auf den Teller. 

Brot, Spiele und Wissenschaft

Die vielleicht größte Attraktion des Festes bleibt jedoch Augusta Raurica selbst. Die Stadt wurde um 44 v. Chr. gegründet und entwickelte sich bald zu einer blühenden Kolonie mit bis zu 15.000 Einwohner:innen. Heute gilt sie als die besterhaltene Römerstadt nördlich der Alpen und bietet mehr als zwanzig Monumente und Fundstellen, die erkundet werden können. Das szenische Theater im Stadtzentrum ist die besterhaltene Anlage seiner Art nördlich der Alpen. Es wurde mehrfach umgebaut, in den 1990er Jahren aufwendig saniert und präsentiert sich heute als eindrucksvolle Kulisse für Aufführungen. Ergänzt wird es durch das Amphitheater am Stadtrand, in dem einst Spiele und Kämpfe stattfanden, sowie das rekonstruierte Römerhaus, das mit detailreichen Wandmalereien und originalgetreuer Einrichtung den Alltag einer wohlhabenden Familie lebendig macht. Ein begehbarer Abwasserkanal, die gewaltige Kastellmauer und das geheimnisvolle Brunnenhaus gehören ebenso zu den Höhepunkten wie das Museum, das auch für junge Besucher:innen kindgerecht gestaltet ist.

Bildnachweis: Copyright Augusta Raurica

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