Die Freiburg Art Fair wartet auch dieses Jahr mit einem besonderen Ausstellungskonzept auf
Niedrigschwellig, solidarisch und vielseitig künstlerisch. So versteht sich die Freiburg Art Fair (FAF), die 2020 erstmals veranstaltet wurde und sich am 14./15. Oktober zum dritten Mal in der Messe Freiburg präsentiert. 60 Künstler*innen aus der Region zeigen auf der Produzentenmesse ohne direkte Beteiligung von Galerien ihre Arbeiten. Das Spektrum der angebotenen Arbeiten reicht von Newcomern bis zu etablierten Kunstpositionen in allen Sparten der Kunst.
Die Präsentation ist ebenfalls ungewöhnlich. Die Freiburg Art Fair verzichtet auf die üblichen Kojen. Stattdessen wird durch die Verwendung von Bühnenpodesten und Wänden der Blick auf die Industriearchitektur der Messehalle freigegeben. „Normalerweise verschwindet die Innenarchitektur von Messehallen bei Ausstellungen hinter Einbauten oder Mobiliaren. Bei uns erscheint sie nackt. So kann man sehen, wie schön ein solcher Zweckbau sein kann.“ Ben Hübsch ist nicht nur Sprecher der FAF, sondern auch selbst Künstler. Mit seiner „Kunst am Bau“ hat er sich selbst detailliert mit Architektur und Kunst auseinandergesetzt.
Auch eine „offene Atmosphäre und Bodenständigkeit“ verspricht Hübsch für die FAF. Die teilnehmenden Künstler*innen sind stets anwesend und freuen sich über Gespräche mit den Besuchenden. Mit dem Angebot „Kunst unter 500 Euro” wird darüber hinaus auch der Einstieg in das Kunstsammeln erleichtert.
Die Auswahl der 60 Teilnehmer*innen traf eine siebenköpfige Fachjury. Um der FAF weitere Impulse zu geben, wurde zusätzlich aus der Jury eine Kuratorin gewählt, die Künstler*innen ohne Bezug zur Stadt Freiburg per Carte Blanche zur Teilnahme lädt. Hannah Eckstein (Leiterin Sammlung Grässlin, Leiterin Kunstverein Friedrichshafen) hat das Programm um fünf direkt eingeladene Künstler*innen erweitert. Schirmherr der Messe ist Professor Stephan Berg, Intendant des Bonner Kunstmuseums.
Hervorstechend ist die Entscheidung der Künstler*innen, 30 Prozent des Gesamtumsatzes der FAF zu gleichen Teilen untereinander aufzuteilen. „So nehmen wir dem Konkurrenzneid die Spitze“, ergänzt Ben Hübsch. Nicht nur für ihn ist die Freiburg Art Fair eine ideale Möglichkeit, Künstler*innen verschiedener Sparten in Kontakt miteinander und mit einem neugierigen Publikum zu bringen – vielleicht sogar mit einem Publikum, das sonst selten zu Kunstmessen geht.
„Freiburg Art Fair“. Messe Freiburg, Halle 1. 14./15. Oktober 2022. Fr. 16–18 Uhr (Preview), 18:30–22 Uhr; Sa. 11–19 Uhr. faf-freiburg.de
Bildquellen
- Die geräumige Messehalle: Foto: FAF