Kunst

Traditionelle Handwerkskunst: Hafner-Keramik

Seit Menschengedenken werden aus Erde Gefäße gefertigt, weniger als Kunstgegenstände, sondern vielmehr, um darin Nahrungsmittel aufzubewahren oder zuzubereiten. Dies

Traditionelle Handwerkskunst: Hafner-Keramik
Kunstvoll und mit klassischen Motiven verzierte Hafner Keramik.
Kunstvoll und mit klassischen Motiven verzierte Hafner Keramik.

Seit Menschengedenken werden aus Erde Gefäße gefertigt, weniger als Kunstgegenstände, sondern vielmehr, um darin Nahrungsmittel aufzubewahren oder zuzubereiten. Dies gilt auch für die mittlerweile kunstvoll verzierte Hafner-Keramik aus dem nördlichen Elsass. Dieses prachtvolle, bäuerliche Bedarfsgeschirr, wird auch heute noch hauptsächlich aus Lehm des Haguenauer Forsts produziert, der sich durch Feuerfestigkeit auszeichnet.

In einer Legende heißt es, dass ein Töpfer seinerzeit Kaiser Barbarossa das Leben rettete (jener wurde von einer Wildsau angegriffen) und sich Kaiser Barbarossa daraufhin erkenntlich zeigen wollte, indem er den elsässischen Bauern erlaubte, Lehm aus dem Haguenauer Forst für ihre Töpferarbeiten abzubauen.

Koejelhopfform, Baeckeoffe, Milichhafe und andere Hafner Keramiken
Koejelhopfform, Baeckeoffe, Milichhafe und andere Hafner Keramiken

Hafner Keramik ist das häufigst anzutreffende elsässische Töpferprodukt. Die Keramik wird mit etwa 1000° C gebrannt und mit einer dekorativen Bemalung versehen. Zuerst wird Lehm auf einer Drehscheibe geformt und danach mehrere Tage getrocknet. Die Herstellung des vielfarbigen Dekors erfolgt in mehreren Etappen. Durch das Eintauchen in die Engobe, entsteht die Grundfarbe – danach wird das Dekor aufgetragen. Traditionelle Verzierungen sind Margeritten, Vögel, Blumen und Punktmuster. Die Tonware wird anschließend mit einer bleifreien Glasur überzogen. Nach jeder Etappe wird die Keramik getrocknet, bis sie letztendlich gebrannt wird. Eine aufwendige Angelegenheit.

Elsässer Keramik - Kaffee Geschirr
Elsässer Keramik - Kaffee Geschirr

Noch heute kennt man die klassischen Keramiken: „Milichhafe“, die „Terrine“, in der der Elsässer so gerne seinen „Baeckeoffe“ backt, die „Koejelhopfform“ oder die „Oschterhaseform“.

Auf dem Freiburger Markt kann man an der Südseite des Münsters einen Stand bewundern, an dem die traditionelle Hafner-Keramik vertrieben wird.

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