Wieder daheim: Die Freiburger Künstlerwerkstatt bezieht neue Räume
Eine Odyssee scheint zu Ende zu gehen: Die Freiburger „Künstlerwerkstatt“ musste 2004 aus dem bis dato angestammten Haus in
Eine Odyssee scheint zu Ende zu gehen: Die Freiburger „Künstlerwerkstatt“ musste 2004 aus dem bis dato angestammten Haus in der „Mehlwaage“ wegen des (seinerzeit heftig kritisierten) Verkaufs der Immobilie durch die Stadt Freiburg in die Lameystraße 6 nach Zähringen umziehen. Dort waren auch Ateliers untergebracht und eine eigene städtische Ausstellungsetage als Ersatz für die vormalige „‚Städtische Galerie“ im Zentrum – nachhaltig funktioniert hat das alles nicht an der nördlichen Peripherie. Das Ende kam im Juni 2024. Der langfristig geschlossene Mietvertrag lief aus, das Haus ist längst abgerissen, der Neubau schreitet voran, die entstehenden Wohnungen werden derzeit zu Höchstpreisen vermarktet.
Auch wenn das städtische Handeln, konkret: des Kulturamts, im Rückblick nicht unbedingt als ‚proaktiv‘ bezeichnet werden kann, da dies Finale des „L6“ lange vorhersehbar war, so gab es jetzt jüngst doch tatkräftige Unterstützung durch die Kulturverwaltung. Das betont Thomas Hammelmann, einer der besonders Aktiven aus dem Kreis der „Künstlerwerkstatt“, ausdrücklich. Dabei kam, nachdem andere Optionen (in der „Fabrik“ in der Habsburgerstraße – das wäre sinnfällig gewesen – und ein Objekt in der Konradstraße in der Wiehre) scheiterten, der Hinweis auf die leergewordenen Räumlichkeiten hinterm Bahnhof in der Wentzingerstraße. Und der Gemeinderat bewilligte ‚last minute‘ den erforderlichen Mietkostenzuschuss (unter massiver Mithilfe der Kulturliste). Eine gute und zentrale Lage nun also. Dort gab ein Elektro-Betrieb wegen fehlenden Nachwuchses kürzlich auf.
Die neue Heimat der „Künstlerwerkstatt“ bietet Platz auf zwei Etagen. Im Erdgeschoss gibt es fünf Räume mit Ausstellungsfläche, im Untergeschoss ebenso viele für die Werkstätten. Es ist nicht eine große Halle samt Seitenflügel, wie im „L6“ – doch die Gesamtfläche mit gut 350 qm ist bedeutend größer als zuvor. Die Aufteilung der Räume ist halt kleinteiliger, das Konzept wird sich wandeln müssen. Eines wird auf jeden Fall vorteilhaft sein: der ‚schmutzintensivere‘ Siebdruck lässt sich von der sensiblen Hochdruck-Produktion (Litho, Radierung, Linol) gut trennen. Bei Redaktionsschluss wurde noch sehnlichst das Eintreffen der schweren Druckpressen erwartet, die bei einer Spedition eingelagert sind. Im Herbst schon werden Kurse und Workshops einsetzen. Am Samstag, den 11. Oktober, soll es eine feierliche Eröffnung geben – das Programm dafür steht noch nicht im Einzelnen fest. Zu Jahresbeginn 2026 beginnen dann regelmäßige Ausstellungen – mit stärkerem Akzent noch als bislang auf „Druckkunst“. Glückwunsch, dass das jetzt geklappt hat!
Beitragsbild: Blick in die neuen Räume der Künstlerwerkstatt Foto: Gabriel Goller





