Buchvorstellung & Gespräch: Daniel Schreiber: Liebe! Ein Aufruf

Buchvorstellung & Gespräch mit Daniel Schreiber, Berlin | Im Rahmen der Reihe „American Rodeo“

In Zeiten, in denen das öffentliche Klima rauer wird, Ohnmacht das politische Grundgefühl ist und viele Diskussionen von Misstrauen und Menschenfeindlichkeit geprägt sind, schlägt Daniel Schreiber – einer der bekanntesten Denker des Landes – einen anderen Ton an. Sein neues Buch „Liebe! Ein Aufruf“ denkt darüber nach, wie wir uns als Gesellschaft in einer verzweifelten Weltlage begegnen wollen – und welche Kraft in einem empathischen, einfühlsamen Blick aufeinander liegt. Was können wir der Gewalt, dem Unrecht, der Verachtung und dem Egoismus noch entgegensetzen? Schreiber ruft uns zu aktivem Widerstand gegen die Kultur des Hasses auf. Er ruft auf zu nicht weniger als: Liebe. Dabei meint Schreiber die Liebe nicht – oder nicht nur – in ihrem romantischen, familiären oder rein freundschaftlichen Sinn, sondern als eine leidenschaftliche Beziehung zur Welt. Im Rückgriff auf Intellektuelle wie Hannah Arendt, Albert Schweitzer und Alain Badiou, aber auch auf Aktivist:innen wie Martin Luther King und Mahatma Gandhi zeigt er das politische Potenzial von Liebe auf. Schreiber zeigt, dass Liebe nicht nur privat gelebt wird, sondern auch ein gesellschaftliches und politisches Potenzial entfalten kann. Ohne große Gesten entwickelt er die Idee einer Haltung, die Unterschiede anerkennt, Brücken baut und den Raum für gemeinsames Handeln öffnet. Ein Buch des Widerstands, das zugleich Trost spendet! Daniel Schreiber zählt zu den prägenden Essayisten der Gegenwart. Mit Büchern wie „Nüchtern“, „Zuhause“, „Allein“ und „Die Zeit der Verluste“ hat er ein großes Lesepublikum erreicht und die Kunst des literarischen Essays im deutschsprachigen Raum neu belebt.