Nachhaltig

Zivilgesellschaftliches Engagement für die Energiewende: In Baden-Württemberg gibt es aktuell 161 Bürgerenergiegenossenschaften

Bürgerenergiegenossenschaften zählen heute zu den wichtigen Akteurinnen der Energiewende im Südwesten. Das Prinzip ist so einfach wie clever: Menschen investieren gemeinsam in den Ausbau von Anlagen zur Gewinnung erneuerbarer Energien und sorgen dafür, dass in ihrer Region regenerative Energie erzeugt wird. Dafür schließen sich Privatpersonen, Kommunen, lokale Unternehmen und Vereine zusammen. In Baden-Württemberg gibt es aktuell 161 solcher Bürgerenergiegenossenschaften, wie die KEA Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg (KEA-BW) gemeldet hat.

Die Mitglieder sorgen gemeinschaftlich dafür, dass Energie mit Wind, Wasser, Biomasse oder Sonne erzeugt wird und planen Wärmenetze in ihrer Region. Bürgerenergiegenossenschaften sind unabhängig und demokratisch organisiert. Ein Vorteil der genossenschaftlichen Energieerzeugung: Sie ist gut für die Wirtschaft in der Region. Häufig werden für die Umsetzung der Projekte lokale Handwerker:innen und Dienstleistende beauftragt. Bürgerenergiegenossenschaften sind beispielhaft für eine aktive Bürgerbeteiligung und zeichnen sich durch das hohe ehrenamtliche Engagement ihrer Mitglieder aus. In Deutschland sind aktuell etwa 220.000 Menschen in 951 Energiegenossenschaften engagiert. Zum 31.12.2023 gab es je Regionalverband in Bayern 329, in Baden-Württemberg 155, im Genossenschaftsverband Weser-Ems 67 und in den restlichen 14 Bundesländern 379 BEGs. So wird auch die Akzeptanz für Erneuerbare unter den Einwohner:innen selbst erhöht.

Klimaschutzstiftung unterstützt Bildungsarbeit der BEGs finanziell
Bürgerenergiegenossenschaften zeichnen sich ohne Frage auch durch ihren zivilgesellschaftlichen Vorbildcharakter aus. Dieses Engagement wird nun von der Klimaschutzstiftung Baden-Württemberg mit einem neuen Programm finanziell gefördert. Unter dem Motto „Bürgerenergiegenossenschaften: Klimafreundliche Energien durch Ehrenamt stärken“ unterstützt die Stiftung die Bildungsarbeit der Genossenschaften finanziell. Gefördert werden die Vorbereitung und Durchführung von Veranstaltungen wie offene Bürgerdialoge, Begehungen, Fachvorträge, öffentliche Sitzungen, Schulungen, Exkursionen oder Netzwerktreffen. Am 23. September findet um 18 Uhr gemeinsam mit dem Verband der Bürger-Energiegenossenschaften in Baden-Württemberg (VBBW), der die Stiftung bei der Entwicklung und Erstellung des Programms unterstützte und dem Baden-Württembergischen Genossenschaftsverband (BWGV), der dazu ebenfalls im Austausch mit der Stiftung war, eine digitale Informationsveranstaltung statt. Anmeldungen sind auf der Website der Stiftung möglich.

Anträge können BEGs ab sofort bis zum 30. Oktober auf antragsportal.bwstiftung.de stellen (auf Startseite BEG anklicken). Wie Energiegenossenschaften Wärmenetze mit Hilfe von Contracting finanzieren können, zeigt die KEA-BW in einem kostenfreien Vortrag aus der Reihe klimaschutz konkret online am 8. Oktober 2024. Zur Anmeldung: www.kea-bw.de/servicemenu/klimaschutz-konkret-online

Bildquellen

  • Energie mit Wind, Wasser, Biomasse oder Sonne: In Baden-Württemberg gibt es aktuell 161 Bürgerenergiegenossenschaften: Foto: Kindelmedia via pexels