Worte zum August
Vom 3. bis 31. August wird in der Spechtpassage „Unter Sternen“ gelesen
Die diesjährige Ausgabe von Unter Sternen geizt weder mit Unterhaltungs- noch mit Lernpotential. Oder wussten Sie, dass man aus abgelaufenem Joghurt, einem C64-Prozessor und viel Hackfleisch in stürmischen Novembernächten ein Ego bauen kann, das humoristische Kurzprosa verfasst oder dass die Schneckenmühle ein sächsisches Ferienlager war?
Die zehn Lesungen, die vom 2. bis 31. August gemeinsam vom Vorderhaus und dem E-Werk Freiburg in der Spechtpassage organisiert werden, reizen die ganze Bandbreite aus, was man sich nächtlich so vorlesen kann. Die Freiburger Beteiligung an den Lesungen, die jeweils am Wochenende veranstaltet werden, ist nicht unbeträchtlich. So wird Martin Gülich mit seinem letzten Roman „Was uns gehört“, der von der Liebe handelt, die Reihe am 31. August beschließen. Bis dahin wird Lisa Kränzler, deren jüngste Publikation auf der Shortlist zum Preis der Leipziger Buchmesse stand, aus „Nachhinein“ lesen und die nicht minder junge Autorin Caroline Günther ihren ersten Roman „Ein Satz“ vorstellen.
„Eine Art Märchen“ hat der Autor Rainer Bauck mit „Gustav und der Riesen-Flohmarkt“ geschrieben, in dem der Riese Gustav bei einem Lehrerehepaar untergekommen ist, das ihn nun doch gerne loswerden würde. Den Beginn der diesjährigen Veranstaltungsreihe macht der in Kirchzarten lebende Lehrer, Liedermacher und Texter Marc Hofmann mit einer Lesung mit Musik am 2. August.
Eine Art Heimspiel wird auch Peter Unfried und sein Thema Kindererziehung haben, an dem sich der taz-Autor auch privat abarbeitet. Während sich Jürgen Roth für sein Buch über Franken in besagten Landstrich vorgewagt hat. Für seine Lesung am 3. August verspricht er einige der schlimmsten Passagen aus diesem zusammen mit Matthias Egersdörfer veröffentlichen Buch. In ein vergangenes Land führt hingegen Jochen Schmidt mit seinem Roman „Schneckenmühle“, der von einer Liebesgeschichte zweier Jugendlichen handelt, die ihren Sommer in einem Ferienlager verbringen, aber eben auch von den historischen Monaten, die im Herbst 1989 enden sollten: Zeiten des Umbruchs hier wie dort. Christian Bartel wird hingegen am 23. August sich als Ausnahmeathlet in der Disziplin große humoristische Kurzprosa bewähren. Martin Frommes Anliegen ist bei allem Witz ein ernstes, in seiner Lesung „Besser Arm ab als arm dran“ plädiert der Autor, Comedian und Fernsehmoderator für ein entspanntes Verhältnis zwischen Behinderten und Nicht-Behinderten.
Die Lesungen finden freitags und samstags in der Spechtpassagein Freiburg jeweils um 21.30 Uhr statt, bei Regen im Jos Fritz Café.
Weitere Infos unter Münstersommer.