Woche der Seelischen Gesundheit / Gesundheitsforen im Bürgerhaus Seepark und im Humboldtsaal
Im Rahmen der bundesweit stattfindenden Woche der Seelischen Gesundheit finden in Freiburg zwei Gesundheitsforen statt: Am 12. Oktober 2020 um 19 Uhr im Bürgerhaus Seepark (Gerhart-Hauptmann-Straße 1) steht das Thema „Emotionale Wunden heilen“ im Vordergrund. Insbesondere wird das Thema „Posttraumatische Belastungsstörung“ behandelt. Die Referenten Professor Dr. Christoph Bielitz, Ärztlicher Direktor der psychiatrischen Privatklinik Sigma-Zentrum Bad Säckingen und der für die Sigma-Privatambulanz im Ärzte-haus beim Diakoniekrankenhaus verantwortliche Chefarzt Dr. Olaf Windmüller stehen auch nach ihren Vorträgen für Fragen zur Verfügung. Der Eintritt ist kostenfrei, aufgrund der begrenzten Kapazität ist eine Anmeldung erforderlich (info@sigma-institut.de, Telefon 0761 1518713-0).
Stressreaktionen sind ein genetisch verankertes, überlebensnotwendiges und automatisiertes Reaktions- und Verhaltensprogramm, das mit körperlichen Symptomen verbunden ist.
Wenn ein Mensch etwas erlebt, das seine Anpassungs- und Bewältigungsstrategien überfordert, wird sein Stresssystem chronisch überaktiviert. Vor einer Trauma-Bearbeitung gilt es unbedingt, die betroffenen Personen psychisch zu stabilisieren und u. a. eine Ressourcenaktivierung einzuleiten. Das Sigma-Zentrum Bad Säckingen hat dazu ein mehrstufiges Behandlungskonzept entwickelt, bei dem die Traumabehandlung so dosiert wird, dass die psychische Verarbeitungsfähigkeit der Betroffenen nicht überschritten wird. Bei einer „Posttraumatischen Belastungsstörung“ (PTBS) dauern die Symptome oft über viele Jahre an und gehen mit massiven psychischen und physischen Beeinträchtigungen der Betroffenen einher. Charakteristisch für die Entwicklung einer Posttraumatischen Belastungsstörung ist u. a. der Umstand, dass die psychische Anspannung der Betroffenen über einen längeren Zeitraum, d. h. über Wochen und Monate, nicht nachlässt, da die Person nicht in der Lage ist, das Erlebte psychisch zu verarbeiten. In Folge dessen kann es nicht in die Erfahrungswelt integriert werden und in das Langzeitgedächtnis übergehen. Damit das Erlebte nicht ständig präsent ist, bleibt der Psyche nur die Möglichkeit, das Unverarbeitete abzuspalten. Die Intensität der Abspaltung variiert. Im extremen Fall ist sie dem Bewusstsein nicht mehr zugänglich. Durch Auslöser (Trigger) kann die unbewusste Erinnerung jedoch plötzlich und unerwartet wieder aktiviert werden. Dies kann über alle Sinnesorgane (Augen, Ohren, Nase, Haut) geschehen. In Folge davon tauchen die Bilder der Ereignisse unvermittelt auf und die damit einhergehenden Gefühle und Körperreaktionen stellen sich ein. Die Person wird dann davon überflutet, da dies unwillkürlich passiert und sie keinen Einfluss darauf hat. Sie hat das Gefühl, als ob der traumatisierende Vorgang „jetzt“ (wieder) passiert. Daher stellen sich dann auch damit einhergehende Stressreaktionen wieder ein, wie beim Erleben des Traumas selbst. „Etwas überlebt zu haben, heißt nicht es überstanden zu haben und genesen zu sein“, erläutert Professor Dr. Christoph Bielitz und ergänzt: „Bei der Behandlung von Traumafolgestörungen geht es darum, dass die betroffene Person darin unterstützt wird, das traumatische Geschehen zu verarbeiten, damit es integriert werden kann.
„Vorbeugen ist besser als Heilen!“
Am Samstag, 17. Oktober 2020 um 11 Uhr findet im Humboldtsaal über den Dächern der Freiburger Altstadt (Humboldtstraße 2) ein Gesundheitsforum zum Thema „Vorbeugen ist besser als Heilen!“ statt. Die Referenten Professor Dr. Christoph Bielitz, Ärztlicher Direktor der psychiatrischen Privatklinik Sigma-Zentrum Bad Säckingen und die Psychologin Dr. Brigitte Seiler, Bereichsleiterin Individualprävention des Sigma-Instituts im Ärztehaus beim Diakoniekrankenhaus in Freiburg, stehen auch nach ihren Vorträgen für Fragen zur Verfügung.
Der Eintritt ist kostenfrei, aufgrund der begrenzten Kapazität ist eine Anmeldung erforderlich (info@sigma-institut.de, Telefon 0761 1518713-0). Die Prävention psychischer Erkrankungen ist umso wirksamer, je mehr diese auf die individuelle Person innerhalb ihrer Lebenskontexte ausgerichtet werden kann. Aus diesem Grund wurden im Sigma-Institut verschiedene wissenschaftlich fundierte und persönlichkeitsbasierte Förderangebote entwickelt, die das ganz individuelle Denken, Fühlen und Handeln von Personen vor dem Hintergrund ihrer beruflichen und privaten Herausforderungen in den Blick nehmen: Seminare führen in die Zusammenhänge und Hintergründe individuellen Belastungserlebens ein und verdeutlichen, welche Rolle die Persönlichkeit hierbei spielt. Faktoren, die auf das persönliche Belastungserleben Einfluss nehmen, werden in Workshops vorgestellt und können dort an realitätsnahen Fallbeispielen zieladäquat in Anwendung gebracht werden. Das Gruppenangebot SriB (Selbstregulation im Beruf) ermöglicht eine professionelle Begleitung und Förderung über einen längeren Zeitraum hinweg. Die psychologische Individualberatung unterstützt bereits in einem sehr frühen Stadium des Belastungserlebens bei der Entwicklung geeigneter Regulationsstrategien und Lösungsansätze. Sie ist ein krankenkassenunabhängiges, nicht-therapeutisches Angebot des Sigma-Instituts, in bestimmten Fällen kann sie auch bei aktuellen Engpässen in der psychotherapeutischen Versorgung erste Hilfestellungen leisten.
Weitere Informationen und Kontakt: www.sigma-institut.de (Telefon: 0761 / 1518713-0, info@sigma-institut.de).
Bildquellen
- Ärztehaus beim Diakoniekrankenhaus Freiburg: Nicolai Schmidt