Der deutsche Weinbau ist in der Krise. Der Rückgang des Inlandanteils von deutschem Wein auf weniger als 40 Prozent und der massive Einbruch im Export sind mehr als Warnzeichen. Sie verdeutlichen eine massive Krise. Entsprechende Meldungen kommen nun von der Remstalkellerei und aus Breisach, die von einer Anpassungsversäumung zeugen. Natürlich hebt sich davon eine Vielzahl von Betrieben ab, die lange schon nicht mehr „weiter so“ sagen. Klar ist, dass alle Änderungen Risiken in sich tragen und ein Erfolg nicht garantiert ist. Klar ist aber auch, dass ein „weiter so“ sicher keine Chance auf Verbesserung verspricht. Die VDP-Weingüter haben im eigenen Verband in den 1990er und 2000er Jahren die Erfahrung gemacht, aus mangelnder Wirtschaftlichkeit und Reputation eine erfolgreiche Neuorientierung vorzunehmen. Ein solcher Prozess kann aber ohne Einschnitte nicht gelingen. Der Verzicht auf Großlagen und strenge Eingriffe im gesamten Bezeichnungsrecht waren anfänglich von großen Widerständen begleitet. Massive wirtschaftlichte Verschlechterungen wurden befürchtet, gerade im Wettbewerb mit Mitbewerbern, die nach wie vor die altbekannten Bezeichnungen nutzten. Nach nunmehr 20 Jahren haben sich diese Ängste aber als völlig unbegründet erwiesen. Ohne rigorose Einschnitte wird es indes nicht möglich sein, den deutschen Wein in eine erfolgreiche Zukunft zu führen. Dazu ist es jetzt „höchste Zeit“! Die Gemeinsamkeit der Branche zum Wohle aller steht absolut im Vordergrund.
SfK.