Oftmals wird der Tuniberg auch der Weingarten Freiburgs genannt, liegt doch die reizvolle Hügellandschaft in unmittelbarer Nähe der Stadt. Zumeist gut 100 Meter höher, zieht sich die Reblandschaft zwischen Schwarzwald und Vogesen dahin, oftmals mit herrlichen Aussichten von den Höhenlagen hinunter in die umgebenden Weindörfer und Täler.
Acht Winzergenossenschaften teilen sich die Weinproduktion, hinzu kommen zahlreiche Privatweingüter, ebenso renommiert wie die „Genossen“, gleicher Maßen kreativ und innovativ. Von dem weithin sichtbaren Tunibergwahrzeichen, der Ehrentrudiskapelle, in Munzingen bis hin in das Weindorf Gottenheim sind es nur gut 15 Kilometer, die in leichten An- und Abstiegen „locker“ an einem Tag durchwandert werden können, eine wohl einmalige Fauna und Flora liegt dem Wanderer zu Füßen. Mögen es die leuchtenden Küchenschellen im zeitigen Frühjahr sein, die die kleinen Begrenzungshänge in ein Farbenmeer tauchen, die vielfarbigen duftenden Rosenstöcke inmitten der Reben im Sommer oder im frühen Herbst, da muss man schon etwas genauer suchen, die mittlerweile raren Weinbergspfirsiche mit ihrem zutreffend süßen und voll aromatischen Früchten.
Am Tuniberg ist auch Platz für nützliche Insekten, hier fühlt sich die Smaragdeidechse ebenso wohl wie der bunte Bienenfresser. Zurück zum Wein. Der mit Löss überzogene Kalkstein lässt am Tuniberg, eine der wärmsten und sonnigsten Regionen Deutschlands überhaupt, insbesondere die Burgunderweine prächtig reifen und gedeihen. Dem blauen Spätburgunder gehört mehr als die Hälfte der Anbaufläche, gut je 10 Prozent dem Weiß- und dem Grauburgunder. Der Rest teilt sich in Müller-Thurgau, Sylvaner und Rivaner, die Bukettsorten Muskateller und Gewürztraminer, den pilzresistenten Solaris oder den Sauvignon Blanc. Immer Ende März, am so genannten Tunibergtag, können die Weine der acht Winzergenossenschaften ausgiebig verkostet und eingekauft werden. Die Großveranstaltung findet 2018 am 24. und 25. März im Tuniberghaus Tiengen statt.
Am Christi-Himmelfahrtstag steht der gesamte Hügelrücken im Zeichen des Bacchustranks. Überall in den Reben Musik und Tanz, regionale Speisen und gute Weine an zahlreichen Ständen. Eine ganze Zahl von kleineren Weinfesten von „Spargel und Wein“ bis hin zu den Adventsveranstaltungen rundet den Reigen der Weinevents ab, etliche Termine finden sich in unserem großen Festkalender. „Überregional“ vertreten sind die Tuniberger Weine auch auf dem großen Freiburger Weinfest, der Freiburger Weinkost oder dem Bezirksweinfest Kaiserstuhl-Tuniberg Ende August in Breisach. Feste feiern, feine Weine genießen, eine noch intakte Landschaft in sich aufnehmen ist eine Kombination, die den Tuniberg wohl sicher ein kleines Stück ganz besonders macht.
Sahar F. Kratz