Der Badische Weinbauverband hat mit dem Jahrgang 2015 zum dreizehnten Mal eine Auswahl der besten Weine des Profils „Badische Frühlings- und Sommerweine“ vorgenommen. Jung und leicht sollen sie sein, fruchtig und lebendig im Glas. Um als „Trinkwein“ an heißen Tagen auch bekömmlich zu wirken, darf der Alkoholgehalt die Volumengrenze von 12,5 Prozent nicht übersteigen. Genau das aber ist das „Problem“ beim sonst so hervorragenden Jahrgang 2015. Mit der übergroßen und lang anhaltenden Hitze im vergangenen Sommer wuchsen Öchslegrade und Zucker in den Trauben früh und sprunghaft an, was nach Lese und Gärung zu „überzeugenden“ Mostgewichten und Alkoholgehalt führte.
Allein das dürfte maßgeblich dafür sein, dass in diesem Frühjahr nur 111 Weine im Rahmen der Prämierung für die „Spitze der Badischen Frühlings- und Sommerweine“ angestellt wurden. 58 davon erhielten dann die begehrte Auszeichnung und dürfen nunmehr als Nachweis der errungenen Qualität das entsprechende Etikett auf ihren Flaschen aufweisen. Zugelassen waren für die Prämierung Weißweine, Roseweine und Weißherbste.
Der Rückgang der angestellten Weine dürfte auch auf den sehr frühen Prüfungstermin zurückzuführen sein, manch Winzer hatte zu diesem Datum seine Weine „einfach noch nicht fertig“ oder auf Flaschen abgezogen. Dass dies alles aber nichts mit der Qualität zu tun hat, beweist der Quotient der ausgezeichneten Weine mit 52,3 Prozent gegenüber 47,5 für die Tropfen des Vorjahres.
Trocken ausgebaut wurden 2015 77,6 Prozent der Anstellungen, gegenüber 86,9 Prozent im Jahrgang 2014. Auffallend aber nicht unerwartet war, dass die Rebsorte Rivaner mit insgesamt 16 Prämierungen die meisten Preise errang, gefolgt von einer ganzen Reihe verschiedener Cuvees. Die meisten Punkte, nämlich 4.600 wurden für eine Weißwein Cuvée Malterdinger Bienenberg QbA des Badischen Winzerkellers vergeben, ein Wein erhielt 4.525, einer 4.520 und alle anderen 4.500 Punkte, ein außerordentlich dichter Qualitätsbeweis. Wir wünschen viel Freude beim Genuss der „Spitze der Badischen Frühlings- und Sommerweine“. Und noch ein Tipp: „Probieren Sie doch einmal direkt beim Winzer!“