
Selten ist die Empfehlung „Geheimtipp!“ zutreffender gewesen als für
die Liedermacherin Laura Braun. Und das mit gutem Grund: Noch bevor
ihr erstes Studioalbum erscheint, werden ihr bereits zahlreiche Preise
verliehen wie der Kleinkunstförderpreis Baden-Württemberg und zuletzt
die rote Faust des legendären Wiener Protestsongcontests. Laura Brauns
feingeistige Kompositionen sind geprägt von autobiografischen Texten und
Sozialkritik, die wehtut.
Die wortgewandte Freiburgerin wagt sich mit unverkennbarer Stimme
und pointiertem Klavierspiel in die dunkelsten Momente ihrer eigenen
Lebensgeschichte und spart auch unbequeme Themen wie Armut oder
Depression nicht aus. Der emotional tiefgehenden Lyrik zum Trotz gelingt
der studierten Musikwissenschaftlerin dabei das Kunststück, ganz im
Geiste der modernen Zeit, einen Weg zu besingen, der Mut und Hoffnung
schafft und auf dem auch laut gelacht werden darf. Diese Kombination
aus Schwermut und Witz, Kritik und Widerstand sowie der ständigen
Selbstreflexion im Angesicht einer überfordernden Welt trifft die rasant
wachsende Fangemeinde der aufstrebenden Künstlerin mitten ins Herz.