Das Bernstein Center Freiburg und die Fakultät für Biologie laden im Rahmen ihrer Ringvorlesung „Wege zur Erforschung des Gehirns“ erneut zu spannenden Fragen, kreativen Ansätzen und praxisbezogenen Methoden rund um das Thema Neurowissenschaften ein. Herausragende Neurowissenschaftlerinnen und -wissenschaftler aus ganz Deutschland werden aus Sicht ihrer Disziplin anschaulich und verständlich über ihre Forschung berichten.
Angesprochen ist ein Publikum mit Interesse an den aktuellen Themen der Hirnforschung. Nach einem etwa 40-minütigen Vortrag gibt es Gelegenheit zur Diskussion.
Das menschliche Gehirn ist ein hochkomplexes neuronales Netzwerk, dessen Funktion nur ansatzweise verstanden ist. Um die Signalprozesse im Netzwerk zu analysieren, sind neue methodische Ansätze erforderlich. Die Überwindung technischer Herausforderungen, und die Realisierung sogenannter „unmöglicher“ Experimente, kann Antworten auf zentrale Fragen in den Neurowissenschaften geben.
Vortragender Prof. Dr. Peter Jonas, ISTA Wien: In meinem Vortrag werde ich drei Beispiele aus meiner eigenen experimentellen Arbeit vorstellen, die sich mit der Analyse von Struktur und Funktion von Synapsen, Kommunikationsstellen zwischen Nervenzellen, beschäftigen: Subzelluläre elektrophysiologische Ableitungen von synaptischen Kommunikationsstellen, zeitaufgelöste funktionale Elektronenmikroskopie („flash and freeze“) und funktionelle Untersuchung mit nachfolgender Expansionsmikroskopie („patch and expand“). Solche „unmöglichen“ Experimente können auch auf humanes Gehirngewebe übertragen werden, so dass wir uns langfristig ein besseres Verständnis der besonderen Leistungen des menschlichen Gehirns erhoffen.