Das Bernstein Center Freiburg und die Fakultät für Biologie laden erneut zu spannenden Fragen, kreativen Ansätzen und praxisbezogenen Methoden rund um das Thema Neurowissenschaften ein.
Das menschliche Gehirn mit seinen etwa 100 Milliarden Nervenzellen und den bis zu 10.000 lokalen Verbindungen, die eine einzelne Nervenzelle eingehen kann, stellt eines der komplexesten Netzwerksysteme dar, welches die Natur hervorgebracht hat und als „Konnektom“ bezeichnet wird. Bislang entzieht sich das Konnektom seiner vollständigen Kartierung und damit einem umfassenden Verständnis der daraus hervorgehenden Funktionalität des Gehirns. Gehirnnetzwerke können aktuell nur in voneinander unabhängigen Gehirnen und Messungen auf Ebenen beschrieben werden, die der räumlichen Auflösung zur Verfügung stehender bildgebender Systeme entsprechen.
Im Vortrag werden neue Ansätze vorgestellt, die die serielle Untersuchung ein und desselben Gehirngewebes mit verschiedenen Bildgebungen von der Millimeter- bis zur Nanometerskala erlauben. Hierbei spielt vor allen Dingen die Polarisationsmikroskopie („Polarized Light Imaging“) eine zentrale Rolle, da sie zwischen der makroskopisch-auflösenden Magnetresonanztomografie und der höchst-auflösenden Elektronenmikroskopie zu vermitteln vermag.
Vortragender ist Prof. Dr. Markus Axer vom Forschungszentrum Jülich.