Das Bernstein Center Freiburg und die Fakultät für Biologie laden im Rahmen ihrer Ringvorlesung „Wege zur Erforschung des Gehirns“ erneut zu spannenden Fragen, kreativen Ansätzen und praxisbezogenen Methoden rund um das Thema Neurowissenschaften ein. Herausragende Neurowissenschaftlerinnen und -wissenschaftler aus ganz Deutschland werden aus Sicht ihrer Disziplin anschaulich und verständlich über ihre Forschung berichten.
Angesprochen ist ein Publikum mit Interesse an den aktuellen Themen der Hirnforschung. Nach einem etwa 40-minütigen Vortrag gibt es Gelegenheit zur Diskussion.
Spielt das Herz bei Denken und Fühlen eine Rolle, oder dient es ausschließlich als Pumpe, die sauerstoffhaltiges Blut zuführt und die „Abfallprodukte” des Stoffwechsels abtransportiert? Neue Befunde zeigen, dass bereits jeder einzelne Herzschlag das Gehirn und dessen Funktionen beeinflusst. Vor allem Emotionen scheinen wesentlich durch die Herzfrequenz beeinflusst zu werden. Aber auch die Höhe des Blutdrucks scheint unser Denken und Verhalten zu beeinflussen. Die wechselseitige Beeinflussung umfasst kurzfristige Effekte innerhalb von Sekunden, hat aber auch mittel- und langfristige Folgen.
Sind die neuen Erkenntnisse zum Zusammenspiel von Herz und Gehirn nur von theoretischem Interesse oder auch für das Verständnis von Erkrankungen relevant? Es gibt viele Befunde, die auf Letzteres hinweisen. So erscheint die Entstehung sowohl psychiatrischer und neurologischer Erkrankungen wie Depression, Demenz und Schlaganfall als auch kardiologischer Erkrankungen wie Vorhofflimmern und Herzinfarkt in einem neuen Licht.