
Wegen seines breiten Spektrums an Klangfarben ist das Saxophon von
allen Musikinstrumenten der menschlichen Stimme am nächsten. Ein Virtuose
wie der in Donaueschingen geborene und heute in Nürnberg lehrende
Patrick Stadler kann sein Instrument auch schreien oder flüstern lassen.
Bei uns wird er – gewissermaßen als instrumentaler Sänger – zusammen
mit Amelia Scicolone im Duett zu hören sein. Sie singt sonst im Nationaltheater
Mannheim virtuose Koloraturen wie die Zerbinetta oder die Königin
der Nacht. Unter dem Motto „Poetische Klänge“ werden die Musiker – die
beide in Basel studiert haben – Originalwerke für diese seltene Kombination
darbieten, darunter auch zwei Uraufführungen.
Den Werken der Komponistinnen Chaya Czernowin, Rebecca Saunders und
Sarah Nemtsov sowie der Komponisten Beat Furrer, Sidney Corbett und
Thomas Kessler liegen sehr unterschiedliche Texte zugrunde: ein Gedicht
über den Herbst, der Monolog der Molly Bloom aus James Joyces „Ulysses“
oder ein von John Cage erfundenes Frage- und Antwort-Sprachspiel.
Amelia Scicolone, Gesang & Patrick Stadler, Saxophon
Chaya Czernowin (*1957): The Last Leaf für Sopranino Saxophon
Beat Furrer (*1954): in mia vita da vuolp für Sopran und Baritonsaxophon
Rebecca Saunders (*1967): O für Stimme solo
Sarah Nemtsov (*1980): Herbst für Sopran, Altsaxophon und Zuspiel (UA)
Sidney Corbett (*1960): Neues Werk für Sopran und Saxophon (UA)
Thomas Kessler (*1937): Is it? für Sopran und Sopransaxophon