Theater Freiburg: Podiumsgespräch mit Lesung zur aktuellen Situation im Iran
Am 16. September starb in Teheran die 22-jährige Kurdin Jina Mahsa Amini, nachdem sie von der iranischen Sittenpolizei wegen eines angeblich nicht vorschriftsgemäß getragenen Kopftuchs festgenommen und misshandelt wurde. Daraufhin brachen landesweit Proteste aus, die bis zum heutigen Tag nicht abreißen.
„Zan – Zendegi – Azadi“, skandieren die Demonstrierenden, „Frauen – Leben – Freiheit“. Menschen sämtlicher Altersgruppen, Geschlechter und ethnisch-religiöser Zugehörigkeiten gehen in allen Teilen des Landes tagtäglich auf die Straße. Sie demonstrieren gegen die Unterdrückung von Frauen und für grundlegende Rechte aller Iranerinnen und Iraner. Dabei riskieren sie ihre Freiheit, ihre körperliche Unversehrtheit und gar ihr Leben, denn das iranische Regime geht mit aller Härte gegen die Demonstrierenden vor. Nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen wurden bisher über 300 Menschen getötet, mindestens 14.000 verhaftet, erste Todesurteile verhängt.
Das Theater Freiburg veranstaltet kurzfristig ein Podiumsgespräch am 2. Dezember, 20 Uhr, um auf die aktuelle Situation im Iran aufmerksam zu machen. Das, was als Kampf um die Selbstbestimmung von Frauen über ihre Körper begann, wurde schnell zu einem Kampf gegen die Gewaltherrschaft der Islamischen Republik. Lässt sich bereits von einer (feministischen) Revolution sprechen?
Im Gespräch mit Expert:innen beleuchtet die Veranstaltung die gesellschaftspolitischen Hintergründe der Proteste, die Situation der Frauen und die Lage der ethnischen und religiösen Minderheiten im Land. Dabei wird auch die Rolle der Kunst für die Protestbewegung in den Blick genommen. Das Podiumsgespräch mit Samira (WomenLifeFreedom, Freiburg), Hossein Khazaei (Designer und Künstler), Olmo Gölz (Akademischer Rat am Orientalischen Seminar der Universität Freiburg) und Maria-Xenia Hardt (Moderation) wird durch Lesungen verschiedener Texte aus und zum Iran gerahmt.
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- Im Iran protestieren die Menschen seit Wochen gegen das Regime: Foto: dpa