Tanz in das Leben
Unterstützung für Krebspatienten und Angehörige
Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Tanz in das Leben“ hat das Zentrum für Strahlentherapie zusammen mit der Stiftung „Perspektiven für Menschen“ im Clubheim des TTC Rot-Weiß Freiburg e.V. ein Workshop-Wochenende für Betroffene von Krebs und Angehörige veranstaltet.
Das einzigartige Konzept verbindet Tanz und Bewegung mit eingestreuten Expertenvorträgen rund um das Thema Krebs: Entstehung, Vermeidung, Behandlung mit naturheilkundlichen Methoden und Bedeutung der Ernährung. Im Mittelpunkt standen die Fragen und Sorgen der Betroffenen und die Freude darüber, was mit körperlicher Aktivität alles erreichbar ist.
Die Diagnose Krebs ist für Betroffene und deren Umfeld eine sehr einschneidende Erfahrung und bringt nicht selten das Leben komplett aus dem Gleichgewicht. Die Schlüssel zum langfristigen Heilungserfolg sind dabei zum einen eine hochmoderne Krebsbehandlung, zum anderen aber auch seelisches Wohlbefinden – unterstützt durch körperliche Aktivität, Ernährung und der Erfahrung, nicht allein mit der Erkrankung dazustehen. Genau an diesen Punkten setzte der Workshop an – denn Tanz eignet sich hervorragend als verbindendes Element, um sich selbst wieder näher zu kommen und um neue Perspektiven für ein Leben mit oder nach Krebs zu entwickeln.
Prof Dr. Jutta Hübner, Stiftungsprofessorin für Integrative Onkologie der Deutschen Krebshilfe am Universitätsklinikum Jena und prominente Mitautorin der S3-Leitlinie für Komplementärmedizin bei Krebs, und Tobias Wozniak, Tanztrainer mit aktiver Profilaufbahn sowie Leiter der Tanzgruppen für Patienten mit Krebs, hatten im Jahr 2015 in Potsdam ein Tanzprojekt für Patienten und ihre Partner begonnen. Sie konnte Krankenkassen, Gesundheitsanbieter und die Deutsche Krebsgesellschaft gewinnen, dieses Projekt finanziell zu unterstützen. Überzeugt von der sich positiv auf die Therapie auswirkenden veränderten Umgang von Patienten und Angehörigen mit der Krankheit stellt Professor Hübner fest: „Tanz spricht den ganzen Menschen an, und im Tanz spricht der ganze Mensch. Tanz verbindet Körper, Seele und Geist“.
Zu den referierenden Experten der Arbeitsgemeinschaft Prävention und Integrative Onkologie der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) gehörte auch die Sportwissenschaftlerin Dr. Ivonne Rudolph aus Berlin. Als Gastreferenten aus der Region sprachen Dr. Martina Prinz-Zaiss, Ärztin für Psychotherapie in Freiburg mit Schwerpunkt ihrer Praxis auf Psychoonkologie, und Tanja M. Schuster, studierte Ernährungsberaterin aus Titisee-Neustadt und Inhaberin der dortigen „Praxis für ganzheitliche Ernährungsberatung“.
„Achtsames Bewegen steigert das körperliche Wohlbefinden und hilft gegen Krebs. Zugleich verbindet es die Menschen – solche Angebote für unsere Patienten liegen uns sehr am Herzen.“ betont PD Dr. Christian Weissenberger, Leiter des Zentrums für Strahlentherapie. Seine Kollegin Dr. Petra Stegmaier, die die Initiative nach Freiburg holte und den Workshop mitmoderierte, ergänzt: „Tanztherapie ist ein künstlerisches und wissenschaftlich fundiertes Therapieverfahren, das zur Verbesserung der Krankheitsverarbeitung und der Lebensqualität beiträgt. Tanztherapie wird deshalb für Brustkrebs sogar als psychoonkologische Intervention in der S3-Leitlinie der Deutschen Krebsgesellschaft aufgeführt.“
Zahlreiche Teilnehmer des Workshops haben ihre Lust am Tanzen entdeckt und treffen sich am 13. April, 19 Uhr im Clubheim des TTC Rot-Weiß Freiburg e.V. (Böcklerstraße 11). Weitere Betroffene von Krebs oder deren Angehörige, die nicht an diesem Workshop teilnehmen konnten, sind herzlich eingeladen.
Bildquellen
- kultur_jokergesundheit_tanz_in_das_leben_krebs_ttc_freiburg: „Tanz in das Leben“. (© Zentrum für Strahlentherapie)