Schneeschuhwandern / Appell des Hauses der Natur: Auf das Tierwohl achten!
Das Schneeschuhwandern ist seit etlichen Jahren stark in Mode gekommen. Viele erholungsbedürftige Menschen suchen die Bewegung in der Stille. Seine Spur in den unberührten verschneiten Wald zu legen, bietet dabei auch den Geschmack von Freiheit und Abenteuer. Doch diese Sportart ist nur insoweit eine sanfte, als dafür keine Lifte und Pisten bereitgestellt werden müssen.
Stress in den Wildtier-Ruhezonen
Problematisch wird das Schneeschuhwandern nämlich genau dann, wenn Sportler:innen abseits der Wege durch den verschneiten Wald stapfen und dabei die Wildtiere, die sich gerade in ihrer Winterruhephase befinden, jäh in die Flucht schlagen. Denn die sind gerade jetzt auf einen sparsamen Energiehaushalt angewiesen. Leider ist zu beobachten, dass die Zahl derer steigt, die so unterwegs sind.
Besonders gefährdet ist das scheue und vom Aussterben bedrohte Auerhuhn, das gerade in den schneesicheren Hochlagen lebt. Wird ein so großer und schwerer Vogel aufgescheucht, verliert er bei der Flucht enorm viel Energie. Häufen sich solche Störungen, kann schnell eine kritische Grenze erreicht werden, ist doch die Winternahrung der Auerhühner – Nadeln von Fichten, Tannen oder Kiefern nicht gerade ein Kraftfutter.
Schneeschuhwandern in naturverträglichen Bahnen
Zugleich bietet Schneeschuhwandern wunderschöne Naturerlebnisse und gesunde Bewegung in der winterlichen Landschaft. Und bei Beachtung einiger Grundregeln kann es durchaus naturverträglich ausgeübt werden. Wichtig ist vor allem, sich in Wäldern an Wege und Loipen zu halten.
Das Haus der Natur bietet bis ca. Ende März (je nach Schneelage) ausgeschilderte Schneeschuhtrails auf Routen an, die die Lebensräume empfindlicher Tiere weitläufig umgehen – mit eigenen oder geliehenen Schneeschuhen sowie geführte Schneeschuhtouren, bei denen die Wandernden vieles zum Thema „Mensch und Natur“ erfahren, inklusive einer zünftigen Hütteneinkehr bei langen Touren. Unproblematisch ist das Schneeschuhwandern auf freiem Feld.
Weitere Infos: 07676-933630, www.naz-feldberg.de
Bildquellen
- Schneeschuhtour auf dem Feldberg: © Valerie Baessler
- Auerhahnportrait: © Stefan Büchner