Rückblick: 13. Luststreifen Film Festival Basel wird zum Quickie
Nachdem das reguläre Stattfinden des Luststreifen Film Festivals Basel 2020 coronabedingt abgesagt werden musste, gelang es den Veranstalter*innen nun vom 3. bis 4. Oktober einen Quickie zu organisieren, der es trotz reduzierter Form und dank ausgearbeitetem Schutzkonzept in sich hatte. Auf Basis von Contact-Tracing und Maskenpflicht folgten die Organisator*innen dem Motto Ich schütze nicht nur mich, sondern auch andere und verzichteten dieses Jahr auf die legendäre Party und traditionellen Konzerte. Stattdessen wurde das 13. Luststreifen Film Festival Basel zu einem Quickie umfunktioniert. Sozusagen eine Hommage an die Wurzeln des Festivals.
Im kleinen Rahmen feierten zahlreiche Besucher*innen während der zweie Tage mit 27 Dokumentar-, Spiel- und Kurzfilmen das queere Filmschaffen aus aller Welt. Die Schnecke schlicht sich als nonbinary Ikone in das Programm des Filmfestivals. Auch in kleinerer Erscheinungsform gelang es dem Festival aufs Neue staubige Stereotypen und starre Geschlechtergrenzen zu sprengen.
Das trans* Panel fokussierte bürokratische und rechtliche Hürden in der Schweiz, während im Filmprogramm der globale Blick auf bestärkende Geschichten von Wahlfamilien und lauten Leidenschaften gerichtet wurde. Daneben brach das Rahmenprogramm mit allerlei Mythen und Tabus, vom Jungfernhäutchen bis zum Sexspielzeug. Für das Filmprogramm wählten die Veranstalter*innen neben Filmen internationaler Festivals, wie jene aus Berlin und Rotterdam, aus über 1.500 eingereichten Filmen von allen Kontinenten. Alle haben eines gemeinsam: die Thematisierung der Vielfalt von Geschlechtern und Lebensformen.
Auch in diesem Jahr waren zahlreiche europäische Premieren dabei, wobei ein besonderes Augenmerk auf das Erwachsen- und Älterwerden zu bermerken ist. Während Dokumentarfilme wie Petite Fille, Pier Kids, Always Amber und der Spielfilm Futur Drei unterschiedlichste Facetten des queeren Aufwachsens, von der deutschen Kleinstadt bis zu New York City, darstellen, geben Keyboard Fantasies: The Beverly Glenn-Copeland
Story und Deux Menschen in ihrer zweiten Lebenshälfte eine Bühne. Auch in diesem Jahr lieferte das Luststreifen Film Festival Basel einen wichtigen Beitrag zu einem gesellschaftlichen Perspektivwechsel. Die 13. Ausgabe des Basler Filmfestivals war eine Darbietung für die Vielfalt und Anerkennung geschlechtlicher und sexueller Lebensformen als ein generationsübergreifendes Themenfeld. Schliesslich altern Geschlecht und Begehren nicht, wie die Filmauswahl des Festivals eindrücklich bewiesen hat.
Weitere Infos: www.luststreifen.com
Bildquellen
- 13. Quickie Luststreifen Film Festival: Promo