Reinhold-Schneider-Preis: Anas Kahal erhält Freiburger Kulturstipendium
Anas Kahal gehört in diesem Jahr zu den Stipendiaten des Reinhold-Schneider-Preises, der als Kulturpreis der Stadt Freiburg vergeben wird. Der Absolvent der Kunstakademie Karlsruhe erhält die mit 6.000 Euro dotierte Auszeichnung in der Sparte Film/ Fotografie/ Neue Medien. Mit diesem künstlerischen Bereich befasste sich Anas Kahal, der 1985 in Damaskus geboren wurde, bereits während seines Studiums. Er absolvierte zwischen 2004 und 2009 ein Bachelor-Studium an der Faculty of Fine Arts in Damaskus – mithilfe eines Stipendiums kam er nach Deutschland und studierte von 2011 bis 2016 bei Prof. Helmut Dorner und bei Prof. Kalin Lindena an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe. 2016 bis 2017 war er Meisterschüler bei Prof. Kalin Lindena und von Oktober bis Dezember 2020 hatte er einen Residenz-Aufenthalt im Gastatelier/Kabuff im E-Werk Freiburg. 2020/2021 erhielt der Künstler ein Atelierstipendium der Stadt Freiburg.
Kahal lebt und arbeitet in Freiburg und trägt wesentlich zur jungen Kunstszene der Stadt bei. Besonders würdigen, so die Pressemitteilung der Stadt Freiburg, wollte die Kulturpreis-Jury die multimedialen Arbeiten des eigentlich von der Malerei kommenden Künstlers, in denen Erfahrungen von Menschen im Globalen Süden im Zentrum stehen. Diese seien durch Krieg, neokoloniale Ausbeutung oder die Sehnsucht nach einem menschenwürdigen Leben geprägt. Sein zukunftsweisender Umgang mit neuen Medien habe bereits viele Besucher:innen seiner Ausstellungen überzeugt und Aufmerksamkeit erregt, wie unter anderem 2020 im Kunsthaus L6, bei seiner Einzelausstellung in der Galerie für Gegenwartskunst im E-Werk Freiburg 2021/2022 oder beim 35. Stuttgarter Filmwinter Festival, Expanded Media in Stuttgart 2022. In seiner Auseinandersetzung mit Krieg, Flucht und Migration bezieht sich Anas Kahal in besonderer Outsider/Insider‐Perspektive immer wieder in verstörenden und kritischen Arbeiten auf den Syrienkrieg („Flags“, 2021). Seine transmedialen Arbeiten verbinden Film, Video und Robotik auf experimentelle Weise („Cassiopeia“, 2021). Anas Kahal arbeitet mit (Farbfeld)Verdeckung, Bildüberlagerungen und komplexen Tonspuren und nutzt innovative und ungewöhnliche technische Entwicklungen für seine durchaus großformatigen Rauminstallationen, Projektionen und Performances („between war and see“, work in progress, 2018‐2021).
Bildquellen
- Der Preisträger Anas Kahal: Foto: Mirjam Wieser