Kunst

Momente für Groß und Klein: Die interaktive Harry Potter Ausstellung gastiert in der METAstadt in Wien

Aus heutiger Sicht ist es kaum zu glauben, dass das Buch „Harry Potter und der Stein der Weisen“ 1997 mit einer Auflage von 500 Exemplaren an den Start ging. Inzwischen wurden J.K. Rowlings Harry-Potter-Romane über 500 Millionen Mal verkauft. Die Filmreihe, die weltweit mehr als sieben Milliarden Dollar einspielte, brach Einnahmerekorde. Dass der Hype um die Zauberschule Hogwarts und ihre Schüler nach wie vor ungebrochen ist, beweist nun „Harry Potter – Die Ausstellung“. Die interaktive Schau zog nach ihrer Eröffnung in Philadelphia allein in den USA 500 000 Besucher an, nun macht sie bis zum 19. März in der Metastadt in Wien erstmals in Europa Station. „Vorab wurden bereits 150 000 Tickets verkauft“, sagt Johanne Broadfield von Warner Bros. bei der Eröffnung.

Foto des Ausstellungsbesuches der Weltpremiere in Philadelphia. © Credit: ALLEGRIA / Matthias Buchegger

Vor allem die Filme werden in mehr als 20 Räumen in den Fokus gerückt. Man kann die Originalkostüme von Harry Potter, Hermine Granger oder Ron Weasley bestaunen. Besonders schön präsentiert wird der Mantel von Albus Dumbledor – er hängt in einem großen Bilderrahmen. Solche Eindrücke kann man einfach auf sich wirken lassen oder zusätzlich die Informationstafeln studieren. Sie geben Aufschluss darüber, warum die Kostümdesigner ein bestimmtes Outfit für eine Figur ausgewählt haben. Teilweise kommen auch die Schauspieler zu Wort, die erzählen, wie sie sich ihrem Charakter und dessen Kleidung angenähert haben.
Dazu wurden verschiedene Kulissen aufgebaut. Recht festlich wirkt der große Saal. Er ist in blaues Licht getaucht, Kerzen schweben über zwei gedeckten Tafeln, sie bringen das silberne Geschirr mit dem Goldrand zum Strahlen. Harry Potters Kammer unter der Treppe im Haus der Dursleys ist sogar begehbar. Man kann sich auf sein Bett setzen. Ein weiterer Höhepunkt: Hagrids Hütte. Da baumeln Körbe und eine Gießkanne unter der Decke. Auf dem Kamin steht ein Topf, man kann tatsächlich die Glut riechen. Ein beliebtes Fotomotiv ist der überdimensionale braune Ledersessel. Wie alle anderen Objekte wurde er an die Größe des Halbriesen angepasst. Wenn nun ein Mensch auf diesem Sitzmöbel Platz nimmt, fühlt er sich automatisch ziemlich klein.
Der Quidditch-Raum übt auf Kinder eine geradezu magische Anziehungskraft aus. Nicht nur, weil sie in eine Kamera mit Fischauge-Effekt schauen können, um dieses Spiel in einer Filmszene mitzuerleben. Noch faszinierender sind für sie die Torringe, durch die sie selber Bälle werfen können. Ebenso begeistert die Telefonzelle des Zauberministeriums viele kleine Harry-Potter-Fans. Auch sie haben am Eingang ein Armband mit einer Chipkarte bekommen, genau wie die Erwachsenen. Wenn man dieses Plastikteil zum Beispiel an den Portschlüssel-Stiefel hält, reist man zu einer Meeresküste, taucht in eine grüne Landschaft ab und landet schließlich im Schneegestöber. An anderen Stationen berührt man mit dem Anhänger des Armbands eine Goldmedaille. Danach poppen virtuelle Spielereien auf. Es gilt, einen Zauberstab mit dem Finger nachzuzeichnen oder einen Zaubertrank zu brauen. Dafür lohnt es sich auf jeden Fall, vorab einen Blick in das Buch mit den Zutaten zu werfen.
Wer in die Schlacht von Hogwarts ziehen will, braucht einen Partner. Wenn sich beide Spieler gegenüberstehen und gleichzeitig ihren Steinhaufen berühren, zucken Blitze über eine Leinwand. Dabei werden Erwachsene wieder zum Kind. Gleichzeitig können Kinder, die im Museum stets ermahnt werden, nichts anzufassen, in dieser Schau ihren Spieltrieb ausleben und vieles berühren. So ist es den Kuratoren gelungen, wirklich eine Ausstellung für die ganze Familie zu initiieren. Sich dort zu tummeln, macht einfach Spaß.

Harry Potter – Die Ausstellung. METAstadt in Wien, Dr.-Otto-Neurath-Gasse 3, Wien. Bis 19.03.2023.

Bildquellen

  • Foto des Ausstellungsbesuches der Weltpremiere in Philadelphia.: © Credit: ALLEGRIA / Matthias Buchegger
  • Eine zauberhafte Welt für die ganze Familie: © Stephanie Ramones, Contigo Photography