„Ins Weite“- Festival mit anatolischem Rock, persischer Klassik und kurdischem Quartett (12.-14. August)
Das Festival „Ins Weite“ reist auf musikalischen Wegen vom 12. bis 14. August mit drei Klangstationen „nach Osten“. Anatolischer Psychedelic-Rock mit Derya Yıldırım und ihrer Grup Şimşek werden am Donnerstag, 12. August den Mensagarten beleben, Misagh Joolaee & Sebastian Flaig interpretieren mit „Ferne“ die persische Klassik im Innenhof des Museums für Neue Kunst am 13. August neu, und ebendort spielt Cemîl Qoçgîrî mit Quartett sein Liedprogramm „Jenseits von Babylon“ am 14. August. Bei Regen finden die Konzerte im Jazzhaus statt, das wird spätestens am Vorabend der Konzerte über die Website des KoKis kommuniziert: Ins Weite 2021 – Kommunales Kino Freiburg.
Derya Yıldırım und Grup Şimşek (Deutschland/Türkei/Frankreich/England)
Mensagarten 12. August, 20 Uhr
Die 2014 gegründete Grup Şimşek ist eine „outernational“ Band mit Mitgliedern aus den vier verschiedenen Ländern Türkei, Deutschland, Großbritannien und Frankreich. Tatsächlich leben sie auch in ganz Europa verteilt und vereinen den Kontinent buchstäblich in ihrer fantastischen Musik. Unter der Leitung ihrer Frontfrau Derya Yıldırım zählt die Grup Şimşek heute zu den Galionsfiguren des Anatolian Rock-Revivals, die elektrifizierende und hochtanzbare türkische Musik spielt. Sie kombinieren anatolischen Folk mit Psychedelic-Rock, durchsetzt von Anspielungen auf postprogressiven Jazz und Funk. Angeführt von Derya Yıldırıms hypnotisierender Bağlama-Laute und einzigartigem Gesang liefern Grup Şimşek ihre eigene Interpretation türkischer Juwelen, beziehen ihre Originalität aber auch aus wunderschönen Kompositionen und einer fantastischen Fähigkeit zum Improvisieren.
Weitere Infos: Derya Yıldırım&GrupŞimşek (bandcamp.com)
Misagh Joolaee & Sebastian Flaig (Iran/Deutschland)
Innenhof Museum für Neue Kunst, 13. August, 20 Uhr
Mit Misagh Joolaee begrüßt das Festival einen der führenden und innovativsten Kamancheh-Interpreten der Gegenwart. Der in Berlin lebende Iraner hat das Spiel auf diesem kleinen obertonreichen Instrument mit neuen Techniken bereichert und kann dadurch sowohl Virtuosität als auch spirituelle Tiefe neu ausloten. Der gebürtige Freiburger Sebastian Flaig findet als hochkarätiger Spezialist für orientalische Perkussion den Schlüssel zur rhythmischen und expressiven Spiegelung von Misagh Joolaees Klangwelten. Im Duo entsteht eine unglaublich vielschichtige und vieldimensionale Form des Ausdrucks. Das gemeinsame Programm „Ferne“ spiegelt die Gemütszustände eines Exilanten wider, der aus der Distanz seine Musikkultur neu entdeckt und definiert. Im Februar 2020 wurde die CD der beiden Musiker mit dem Preis der Deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnet.
Weitere Infos: www.misaghjoolaee.com
Cemîl Qoçgîrî Quartett (Kurdistan/Deutschland/Niederlande)
Innenhof Museum für Neue Kunst, 14. August, 20 Uhr
Cemîl Qoçgîrî lässt die Tenbûr für sich sprechen. Sein virtuoses Spiel auf der Langhalslaute ist immer auf der Suche nach neuen Klangwelten und offen für zeitgenössische Eingebungen. Aufgewachsen in Deutschland begann er sich früh für seine kurdischen und alevitischen Wurzeln zu interessieren. Einerseits schöpft er aus dem reichhaltigen Fundus der alevitischen Kultur und ihren naturphilosophischen Ansätzen, die bis heute im kulturellen Mosaik Mesopotamiens lebendig sind. Anderseits lässt er sich durch die breite Palette westlicher Klänge inspirieren. Dabei schlägt er eine einmalige musikalische Brücke zwischen Tradition und Moderne. Mit seiner eigenwilligen Spieltechnik stellt der kurdische Musiker die leisen Töne in den Vordergrund, ohne in der Stille zu verharren, immer wieder nachhaltige Akzente setzend.
Besetzung:
CemîlQoçgîrî- Tenbûr&Vocal
EmrahOğuztürk-Duduk
Kadir Doğan -Percussion
Markus Wach-Kontrabass, Rubab, Asya Lira Strings
Weitere Infos: CemilQocgiri – Jenseits von Babylon
Bildquellen
- Derya Yildirim & Grup Simsek: © Burak Cingi