Ganz anderes Klangerlebnis
Freiburger Balthasar-Neumann-Chor sucht Paten für seine neuen Akustikwände
Einen geeigneten Konzertsaal für 800-1000 Leute mit guter Akustik gibt es in Freiburg nicht.
Der Freiburger Balthasar-Neumann-Chor muss für seine Konzerte deshalb meistens auf Kirchen ausweichen, die mit ihrem großen Nachhall interpretatorische Details verschwimmen lassen. Um die Akustik in diesen Räumen nachhaltig zu verbessern, hat der Freiburger Spitzenchor auf eigene Rechnung 31 Stellwände anfertigen lassen, die beim Konzert in einem Halbkreis hinter der Bühne angeordnet werden.
Die genaue Aufstellung kann ganz individuell gehandhabt werden – je nach Beschaffenheit des Raumes.
Ein Meter breit und drei Meter hoch sind die vom Architekten Norbert Glockner entworfenen, aus Plexiglas und Stahl gefertigten Akustikwände.
Bei den bisherigen Konzerten mit den transparenten Stellwänden in der Freiburger Johanneskirche und im Münster überzeugte das Ergebnis. Auch im Freiburger Konzerthaus waren die Akustikwände schon im Einsatz. „Der Klang des Chores geriet viel durchsichtiger, die Textverständlichkeit war viel höher.
Das war wirklich ein ganz anderes Klangerlebnis“, sagte Dirigent Thomas Hengelbrock auf der Pressekonferenz im Freiburger Colombi-Hotel. Auch viele Zuhörer hätten ein sehr positives Feedback gegeben.
Es ist geplant, die mobilen Akustikwände und die dazu gehörenden Podeste auch anderen Ensembles mietfrei zur Verfügung zu stellen – nur die reinen Transportkosten würden dann für den Mieter anfallen, erklärt Geschäftsführer Rolf Ehlers. Aber zunächst muss das 45 000 Euro-Projekt refinanziert werden.
Einen Teil des Betrages haben die Sparkasse und einige Privatpersonen schon übernommen.
Für die noch fehlenden 30 000 Euro werden nun Patenschaften zu 1000 Euro vergeben. „30 Wände, 30 Paten – und wir sind am Ziel“, heißt die Devise.
Kontakt: www.kulturprojekte.com
Georg Rudiger