Kunst

Eine Ausstellung und Veranstaltungsreihe stellt die Begegnung Freiburger Frauen* miteinander in den Fokus

Es wird Zeit, Frauen* in den Blick zu nehmen. Schließlich bilden sie gut die Hälfte der Weltbevölkerung. Auch in Freiburg ist die Verteilung nicht anders. Damit aber auch schon Schluss mit der bloßen Zählerei. Das Freiburger Museum Natur und Mensch wählt einen ganz anderen, weitaus persönlicheren Zugang. Mit der Ausstellung „In Gesellschaft. Freiburger Frauen* im Blick“ dokumentiert und präsentiert das Museum das Zusammenkommen ganz verschiedener Freiburger*innen und ihre Begegnung im Dialog.
Verschiedene Fragen stehen dabei im Raum: Wie sieht er aus, dieser Clash aus Kulturen, sozialen Milieus, Altersgruppen und Lebenswirklichkeiten? Wie das weibliche Abbild einer modernen Stadtgesellschaft? Zum Vorschein treten Vielfalt, Frauengemeinschaft und eine starke Frauenkultur. Die Freiburger Fotografin Britt Schilling hat über 100 Portraitfotos angefertigt, die unterschiedliche Individuen zeigen und so einen ganz eigenen, nämlich durchweg offenen Begriff von Weiblichkeit, Frau*-Sein in den Fokus stellen. Für die persönlichen Portraits musste eine persönliche Umgebung geschaffen werden. Am Rande der Veranstaltungsreihe „Nur für Frauen*“ wurde im Theater Freiburg ein großes Wohnzimmer eingerichtet, das ausreichend Raum für ein lebendiges Zusammenkommen bot, wie es Britt Schilling schließlich dokumentierte. Hinter dem Projekt stand nicht nur die Fotografin, sondern auch der Verein Element 3, der im Rahmen der nun beginnenden Ausstellung mit dem Museum Natur und Mensch sowie der Stelle zur Gleichberechtigung der Frau der Stadt Freiburg kooperiert.
Da die Begegnung verschiedener Individuen vor der Kamera und damit der Öffentlichkeit viele Gesprächsräume öffnet, ist der Ausstellung eine Gesprächsreihe zur Seite gestellt. Unter dem Titel „Frauen* im Blick“ treffen die porträtierten Freiburger*innen auf Frauen* aus den Bereichen Politik, Wirtschaft und Soziales. Die Eröffnung macht das Thema „Mutter sein oder nicht sein“ (24.10., 15–16.30 Uhr). Autorin und Aktivistin Sarah Diehl, politische Referentin Felicia Ewert und Ethnologin Sarghuna Nashir-Steck sind dabei, wenn es um unterschiedliche Lebensformen und Familienbilder, weibliche Lebensentwürfe ohne Kinder sowie die gesellschaftliche Dimension von Mutterschaft geht. „Diversität, Beruf und Bildung“ heißt es, wenn sich das Gespräch den Themen Frau* und Beruf in der Einwanderungsgesellschaft, Bildungsgerechtigkeit, Chancengleichheit zuwendet sowie der Perspektive der freien Wirtschaft und Politik auf diese Themen (7.11., 15–16.30 Uhr).Als Gäste sind geladen: Dhurata Causaj (Medieninformatikerin), Astrid Siemes-Knoblich, (Verband der Unternehmerinnen Baden), Gabi Rolland (SPD-Landtagsabgeordnete), Nadya Sahutoglu (Amt für Migration und Integration) und Nadya Shehab (Agrar-Ingenieurin).
Den Abschluss der Reihe bildet ein schwieriges wie wichtiges Thema: „Frauenrechte, Sexismus und Gewalt“ (21.11., 14.30–16.30 Uhr). Es geht um Gleichberechtigung als Grundrecht, Sexismus, Ursachen von Gewalt an Frauen*, Auswirkungen der Globalisierung sowie sexualisierte Gewalt in Kriegs- und Krisengebieten. Unter anderem sprechen: Şenay Awad, (Vorstandsvorsitzende Sozialdienst muslimischer Frauen Freiburg), Christina Gröbmayr (Rechtsanwältin), Dr. Gabriele Michel (Vorstandsvorsitzende AMICA) und Jasmina Prpić (Gründerin und Geschäftsführerin von Anwältinnen ohne Grenzen).
Der Zugangslink zu den digitalen Veranstaltungen wird auf der Website veröffentlicht: www.freiburg.de/in-gesellschaft. Öffnungszeiten Museum Natur und Mensch: Mi–So: 10–17 Uhr; Di: 10–19 Uhr. Bis 05.12.2021

Bildquellen

  • Britt Schilling fotografierte verschiedene Freiburger*innen und ihre Begegnung im Dialog: Foto: Britt Schilling