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Drug-Checking: Schützt Konsument:innen und rettet Leben, Modellprojekt für Baden-Württemberg im Gespräch

Im vergangenen Jahr ist die Zahl der Drogentoten erneut dramatisch gestiegen. Neben Opioiden wie Heroin spielen auch Substanzen wie Kokain, Amphetamine und XTC eine immer größere Rolle. Ursache hierfür sind u.a. der unbekannte Wirkstoffgehalt und gefährliche Beimengungen, die die Konsument:innen gefährden. Drug-Checking, bei dem Substanzen getestet und anschließend informative sowie veränderungsmotivierende Gespräche geführt werden, ist eine wichtige Maßnahme, um dem Problem entgegenzuwirken. Der Weltdrogentag am 26. Juni soll weltweit das Bewusstsein für Drogenproblematiken und deren Auswirkungen auf die Gesellschaft schärfen, auch in Baden-Württemberg soll es ein Drug-Checking Modellprojekt geben.

Die AG Drug-Checking, ein Zusammenschluss von Drogenberatungsstellen aus Baden-Württemberg, Clubkultur Baden-Württemberg und der forensischen Toxikologie am Institut für Rechtsmedizin in Freiburg, führt derzeit intensive Gespräche mit dem Sozialministerium über die Umsetzung eines entsprechenden Modellprojekts. Dieses zielt darauf ab, die Sicherheit und das Bewusstsein im Umgang mit psychoaktiven Substanzen zu erhöhen. „Neben dem Verhindern von Drogentodesfällen treibt uns das Vermeiden von Gesundheitsschädigungen und abhängigen Verhaltensmustern an,“ sagt Bernd Klenk, Geschäftsführer von Release Stuttgart e.V. „Durch den Kontakt, der über Drug-Checking zu den Konsument*innen hergestellt wird, ist eine Auseinandersetzung mit dem eigenen Konsummuster und den damit verbundenen Risiken möglich“, so Bernd Klenk weiter.

Mecklenburg-Vorpommern hat nun als erstes Bundesland eine Rechtsverordnung erlassen, die Drug-Checking im Rahmen von Modellprojekten zulässt. In Baden-Württemberg liegt die Verantwortung nun beim Sozialministerium und der Politik. Die notwendigen Voraussetzungen und Vorarbeiten sind durch die beteiligten Initiativen bereits abgeschlossen, sodass einer schnellen Umsetzung nichts im Wege steht. „Die Erfahrungen aus anderen europäischen Ländern zeigen klar den Nutzen des Drug-Checkings und tragen der gesellschaftlichen Realität des Konsums von Substanzen im Sinne der Gesundheitsprävention Rechnung“, betont Robert Gaa, Vorstand von Clubkultur Baden-Württemberg e.V.

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  • Drug-Checking: Schützt Konsumenten:innen und rettet Leben, Modellprojekt für Baden-Württemberg im Gespräch: Foto: MART PRODUCTION via pexels