ZKM bietet Digitales Festival: Komponistinnen eine Stimme geben
Die großen Namen der Musikgeschichte sind meist männlich. Ob Wolfgang Amadeus Mozart, Johann Strauss oder Alexander Skrjabin. Doch wie sieht es mit Komponistinnen Isabella Leonarda oder Rebecca Saunders aus? Das digitale Festival „Feminale der Musik – Female Composers“ des ZKM widmet sich vom 6. April- 1. Mai der mangelnden Präsenz weiblicher Musikerinnen und ihren Schöpfungen in der Geschichtsschreibung.
Zu jeder Zeit und in jeder Biografie einer Komponistin gab es Hindernisse. Angefangen bei gesellschaftlichen Zwänge, Neid und Engstirnigkeit männlicher Kollegen bis hin zu Berufsverboten, die diese bemerkenswerten Musikerinnen überwinden mussten, um kreativ arbeiten und veröffentlichen zu können. Einige waren zu Lebzeiten sehr bekannt, gerieten nach ihrem Tod aber in Vergessenheit. Noch heute, im vordergründig offenen und demokratischen Informationszeitalter, wird Komponistinnen die Erlernung, Ausübung und Lehre in konservativen Strukturen erheblich erschwert.
Das ZKM stellt täglich, von Montag bis Freitag, ausgewählte Positionen vom 17. Jahrhundert bis heute vor: ein halbes Jahrtausend Kompositionen von Frauen.
Das Programm reicht dabei von frühen Vertreterinnen wie Francesca Caccini (1587–1640), Barbara Strozzi (1619–1677), Wilhelmine von Bayreuth (1709–1748), Lili Boulanger (1893–1918) und Mel Bonis (1858–1937) oder den Karlsruherinnen Clara Faisst (1872–1948) und Margarete Schweikert (1887–1957) bis hin zu zeitgenössischen Komponistinnen wie Olga Neuwirth, Rebecca Saunders und Adriana Hölszky.
Den Auftakt der »Feminale der Musik« bildet am 6. April 2020 um 18:00 Uhr das Filmscreening »Komponistinnen«. Im Anschluss findet um 20:00 Uhr ein Gespräch mit Peter Weibel und den FilmemacherInnen über zoom statt.