Die Zeit ist reif – Care-Aktivist*innen tragen ihre Forderungen am 8. März auf den „Platz der Sorge“ in Freiburg
Die Pandemie hat wie unter einem Brennglas gezeigt, wie wichtig Sorgearbeit für unser gesellschaftliches Zusammenleben, aber auch für jeden einzelnen Menschen ist. Unübersehbar wurde der Pflegenotstand in den Krankenhäusern und den Seniorenheimen, ebenso wurde offensichtlich, dass berufstätige Eltern zu wenig Zeit für ihre Kinder haben, zumal, wenn Kitas und Schulen geschlossen sind.
Deswegen ruft ein breites Freiburger Bündnis, das im Rahmen einer bundesweiten Kampagne agiert, am Internationalen Frauentag, dem 8. März, von 11 bis 14 Uhr zu einer Kundgebung auf dem Rathausplatz auf. „Dort wollen wir gerade auch gegenüber der Stadtverdeutlichen: Wir benötigen zügig auch in Freiburg deutlich mehr Care-Beschäftigte in Gesundheit und Pflege, aber auch in Kitas und in der Sozialen Arbeit.“ Gleichzeitig muss eine allgemeine Verkürzung der Vollzeit-Erwerbsarbeit ermöglichen, dass Menschen mit umfangreichen familiären Aufgaben in der Erziehung von Kindern oder bei der Unterstützung pflegebedürftiger Erwachsener deutlich mehr Zeit und existentielle Absicherung erhalten. Auch muss jetzt Vorsorge für die Zukunft getroffen werden, so dass nicht weiter die ökologischen Grundlagen unseres Zusammenlebens zerstört werden. All dies und noch mehr möchte die Kampagne „Platz für Sorge“ in die Öffentlichkeit bringen. Die Kampagne wird in Freiburg von über 40 Initiativen getragen – von verschiedenen kommunalen Frauengruppen und feministischen Initiativen, dem Freiburger Bündnis für Familieebenso wie von der Initiative Faire Pflege oder dem Netzwerk für ein solidarisches Gesundheitswesen. Auch Fridays for Future hat sich diesem Bündnis angeschlossen. Solidarity City oder die Aktion Bleiberecht beteiligen sich daran, da auch geflüchtete Menschen einen schnellen Familiennachzug und guten Wohnraum benötigen, um für ihre Kinder und Angehörigen sorgen zu können.
Die Kampagne will das Jahr über auf öffentlichen Plätzen immer wieder deutlich machen, wo es auch auf kommunaler Ebene Handlungsbedarf gibt. Deswegen werden beispielsweise am 8. März, dem Internationalen Frauentag, Alleinerziehende ebenso über ihre Situation sprechen wie Beschäftigte aus der Uniklinik oder pflegende Angehörige.Aber auch Fridays for Future wird verdeutlichen, was auch in Freiburg zügig umgesetzt werden muss, damit wir alle in Zukunft gut leben können.
Wer sich für die Kampagne „Platz für Sorge“ interessiert und bei den Aktionen dabei sein möchte, schreibt bitte an die E-Mail: platz_fuer_sorge@riseup.net.
Bildquellen
- Logo „Platz für Sorge“: promo