Die Netflix-Serie “Unser Planet”: Natur, die es zu schützen gilt
Die Netflix Mini- Serie Unser Planet (2019) gibt Einblick in die Welt der Flora und Fauna und deren verschiedene Lebensbereiche um den Globus. Auch wenn die Serie bereits seit zwei Jahren auf Netflix zu sehen ist, besticht sie weiterhin durch thematische Relevanz. Jede Folge, welche je eine knappe Stunde geht, widmet sich einer Region auf unserem Planeten und lässt den*die Zuschauer*in seltene Bilder von bedrohten Landschaften und Tierarten erleben. Zum erstem Mal auf Film streift der bedrohte sibirische Tiger im tiefsten Russland elegant durch den Wald. Eine Momentaufnahme, für die das Team zwei Winter ausharren musste.
Eindrücklich zeigen die Bilder nicht nur die Lebensräume fernab von unserer Zivilisation, sondern auch die Konsequenzen des Klimawandels und des Eindringens durch den Menschen in die verschiedenen Ökosysteme.
In Folge des schmelzenden Eises (“Eiswelten”, Folge 2), finden sich Walrösser zu tausenden an der russischen Küste. Eng an eng liegen sie zusammen. Der geringe Platz zwingt die massigen Tiere dazu, übereinander hinweg zu robben. Viele der Walrösser werden unter der Last erdrückt und sterben qualvoll. Die Kolosse sind eindeutig nicht für die steinige Steilküste gemacht und doch nehmen es manche auf sich, ihre massigen Körper die steinigen Kanten hinaufzuhieven, um dem Trubel am Strand zu entkommen. Gerade für die schlecht sehenden Giganten, welche sich am Meeresrauschen und den Geräuschen der anderen Tiere am Strand orientieren, ist der Rückweg nach unten schwierig zu finden. Nicht selten stürzen sie bis zu 80 Meter in die Tiefe, wo sie, wenn nicht vom Sturz, tragisch an ihren Wunden verenden.
Nach Veröffentlichung äußerte sich die Zoologin Susan Crockford kritisch zu der Walross-Szene. Diese sei „erfundener Unsinn“ und müsste im Kontext einer Bedrohung, wie durch einen Eisbären, ausgelöst worden sein. Die Produktionsfirma wehrte die Vorwürfe ab und verwies darauf, extra nach der Gefahr durch Eisbären Ausschau gehalten zu haben. Diese waren jedoch nicht präsent. Unabhängig von den Umständen bleibt klar, dass die Umwelt sich ändert und dies Konsequenzen für alle Lebewesen hat. Die Aufnahmen appellieren für mehr Umweltschutz und rufen uns noch einmal ins Gedächtnis, dass unsere Taten direkten Einfluss auf das Leben und den Lebensraum von Tier und Mensch nehmen.
Weitere Infos: www.netflix.de
Bildquellen
- Adélie-Pinguin: Vincent Munier/ Unser Planet