Banneraktion der Kulturliste: Die Stadthalle soll in kultureller Nutzung bleiben, ein Ideenwettbewerb wird gefordert
Nach einer rekordverdächtigen Bauzeit von nur knapp 5 Monaten wurde die Freiburger Stadthalle (Schützenallee 72) am 12. September 1954 mit einem Konzert des Philharmonischen Orchesters Freiburg eröffnet – in Kürze jährt sich die Eröffnung im 70. Jahr. Seit 2009 steht sie als Beispiel für die Architektur der 1950er Jahre und ihrer Geschichte unter Denkmalschutz. Denn über viele Jahrzehnte hinweg begrüßte die Freiburger Stadthalle Kongresse, Bälle, Fernsehshows und vor allem Musikveranstaltungen. Sie lockte zahlreiche Größen der Musikindustrie nach Freiburg, zu ihren Gästen zählten Oscar Peterson, Hildegard Knef, Zarah Leander, Santana, Emerson Lake & Palmer, Leonard Cohen, Frank Zappa, Miles Davis, Deep Purple, Tina Turner, Uriah Heep, Sting, The Police, Udo Lindenberg und viele mehr. 2008 bis 2015 diente die Halle als Ausweichort für die Universitätsbibliothek, danach wurde sie als Flüchtlingsunterkunft genutzt, ab 2020 konnte die städtische Musikschule hier dringend erforderliche Räume nutzen.
In den folgenden Jahren wurden immer wieder Gespräche und Verhandlungen über eine Erweiterung und Nutzung der Stadthalle geführt, im Dezember 2022 kam dann das plötzliche Ende: Einsturzgefahr, Umzäunung, sofortige Schließung und sogar ein Betretungsverbot. Wie geht es nun weiter? Ein Gutachten wurde erstellt sowie Schäden an den Tragwerken festgestellt, ein weiteres Gutachten bleibt bislang unter Verschluss. Die Kosten der Sanierung steigen stetig an, zuletzt wurden Beträge für eine Sanierung von bis zu 20 Millionen Euro genannt.
Mit einer Banneraktion macht die Kulturliste nun auf den Stillstand und den dringenden Handlungsbedarf aufmerksam und fordert zudem: Lasst die Stadthalle nicht so lange leer stehen und verfallen, bis der Denkmalschutz am Ende fällt! Das Gebäude darf nicht abgerissen werden! Die Architektur ist wichtig und identitätsstiftend für Freiburg! Wir fordern einen Ideenwettbewerb für die Ausgestaltung der Stadthalle unter Berücksichtigung der hohen Sanierungskosten und eine AG Stadthalle beim Baudezernat mit bürgerschaftlicher Beteiligung.
Bildquellen
- Banneraktion der Kulturliste: Die Stadthalle soll in kultureller Nutzung bleiben, ein Ideenwettbewerb wird gefordert: Foto: Markus Schillberg