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Basketball, der verbindet: Deutschlands einziges eingetragenes baskin-Team lebt Inklusion auf und abseits des Spielfelds

Es ist Montagabend, für Trainer:in Madita Rinke, Tom Haller und das Team baskin-Zeit. Baskin, das bedeutet fünf klar definierte Spielerrollen, sechs Körbe, verschiedene Bälle und ein Spiel. „Es ist sehr komplex. Das gute ist, dass sich die Komplexität der Regeln zwischen den Rollen unterscheidet“, erklärt Madita. Die Regeln des Spiels kommen aus Italien, wo diese Form adaptierten Basketballs entwickelt wurde und es heute über 200 Teams gibt. Baskin steht für inklusives Basketball, bei dem alle zum Zug kommen und sich mit ihren Fähigkeiten und Fertigkeiten als gleichwertige Teammitglieder einbringen können. Tom lächelt: „Wir sind ein Team und wir spielen einen gemeinsamen Sport. Jede Person gibt ihr Bestes, egal ob Profi- oder Hobbysportler:in, egal ob mit oder ohne Beeinträchtigung. Alle sind willkommen, ganz egal welche Barrieren einen begleiten.“
Bereits beim Aufwärmen dürfen alle mitbestimmen und es wird aufeinander Rücksicht genommen. Bälle prallen über den Boden, immer wieder sind einander ermutigende Rufe zu hören. Das Team hält zusammen. Im Gespräch betonen die Spieler:innen begeistert, wie schön das Miteinander ist. Eine Spielerin erzählt, dass sie mit baskin zum ersten Mal Spaß an Teamsport hat.
Den Sport kennengelernt haben Madita und Tom durch ein Forschungsprojekt der Katholischen Hochschule, geleitet von Florian Kiuppis. Ihr Team ist dem SvO Rieselfeld angegliedert. Madita und Tom zeigen sich dankbar für die große Offenheit des Vereins, der die Angliederung ermöglicht und eine Halle organisiert hat – denn Freiburgs Hallenplätze sind rar. Gemeinsam leiten die beiden das Training. „Allein wäre es oft nicht möglich, ein Training anzubieten, bei dem niemand auf der Strecke bleibt“, erzählt Madita. Sie hat in Italien ein Zertifikat erworben und ist damit eine von zwei baskin-Coaches in Deutschland. Anerkannt wird diese Ausbildung in Deutschland nicht, Tom und Madita trainieren das Team ehrenamtlich. „Die Nachfrage wäre da. Es fehlen aber offizielle Strukturen und Menschen, die sich für den Sport in ihrer Freizeit engagieren.“
In zwei Mannschaften unterteilt und mit Rollennummern auf den Rücken stellen sich die Spieler:innen in Position. Madita gibt das Startsignal. Gespielt hat das Team schon bei Turnieren in Belgien, Luxemburg, Frankreich und Italien. Als einziges eingetragenes Team durfte es Deutschland während der Europameisterschaft vertreten. Sie ist den Spieler:innen in besonderer Erinnerung geblieben; das Spiel selbst, die Kontakte, das Zusammenkommen auch jenseits des Spielfelds. „Da sind viele Freudentränen geflossen. Das Miteinander war unbeschreiblich, alle Barrieren waren weg“, schwärmt Madita.
Schweiß rinnt über zufriedene Gesichter. Ausgepowert sind an so einem Montagabend alle, aber das Team kann nicht genug bekommen. Madita zeigt die letzte Aktion für heute an. Eine Spielerin dribbelt in den Kreis zu ihrem Teammitglied, das den letzten Wurf hat. Die Rampe am unteren Korb wird ausgeklappt, der Rollstuhl in Position gebracht. Im Halbkreis versammeln sich alle um den Spieler. Rufend und klatschend feuern sie ihn gemeinsam an. Madita zählt mit gespreizten Fingern herunter. Drei, zwei, eins. Er trifft. Vielstimmiger Jubel.

Nächstes Turnier: 23.11., 9–18 Uhr, Dieter-Wetterauer-Halle FR. Training: montags 18–20 Uhr, Evangelisches Montessori-Schulhaus FR. Kontakt: Baskin, SvO Rieselfeld, Tel. 0157/36463240, @baskin.svo.rieselfeld

Bildquellen

  • Immer montags trainiert das baskin-Team in Freiburg Rieselfeld: © Mira Preusse