Großbrand in der Spinnerei
„Sturm am Dom“ von Wolfgang Endres bei den Orgelspielen St. Blasien
Mit den Domfestspielen 2013 steht dem beschaulichen St. Blasien das Großereignis des Jahres bevor. Vom 14. bis 18. August werden fünf Aufführungen des von Wolfgang Endres entworfenen Theaterstückes „Sturm am Dom“ auf dem kulturellen Programm der Domstadt im Hochschwarzwald stehen.
Endres, aus dessen Feder bereits das erfolgreiche Stück „Kloster in Flammen“ der Festspiele im Jahr 2007 stammt, überlässt dieses Jahr die Regie dem Schweizer Theaterregisseur Hans Christian Seiler. „Ich versuche bei den Mitwirkenden die Bereitschaft und das Feuer der Leidenschaft zu wecken, sich mit ihrer eigenen unverwechselbaren Persönlichkeit 150 Prozent auf das Theaterspiel einzulassen“, so Seiler. Diese Persönlichkeiten, die Laiendarsteller aus St. Blasien und Umgebung, waren es auch, die die Festspiele in den 80er Jahren zum Erfolg machten.
Das Stück zeichnet die Zeit zwischen dem verherrenden Großbrand in der Spinnerei am 8. Februar 1874, der auf das Kirchengebäude übergriff, und dem Tag der festlichen Domweihe zum Wiederaufbau am 1. Juni 1913 nach. In der Fabrik, die im ehemaligen Klostergebäude beherbergt war, verrichteten hunderte von Menschen, unter ihnen viele Kinder, unter widrigen Bedingungen die schwere Arbeit, die vom Takt und Tempo der Maschinen bestimmt wurde.
Die Lichtdesignerin Petra Waldinsprenger macht die Technik zum Werkzeug der Kunst und schafft mit ihrer phantasievollen Bildsprache eine augenblicksbezogene Atmosphäre. Klangdesigner Max Treier aus Argau verwandelt mit seinen Kompositionen die Menschen in Maschinen oder bringt gar die Domkuppel lärmend zum Einsturz. Die Atmosphäre der „Mechanisierung“ der Arbeiter in der Spinnerei und die Monotonie der Körperbewegungen wird von 35 Tänzerinnen nach einer Choreographie von Tanzpädagogin Christine Freitag getanzt.
Infos/Karten: www.domfestspiele-stblasien.de
Pia Wetzl