Nachhaltig

Das Nachhaltigkeitsverständnis der FIFA: Eine kritische Betrachtung

Werden die Begriffe „fifa“ und „Nachhaltigkeit“ in die Suchmaske von Google eingetippt, so stößt man nach kurzer Recherche auf den nachfolgenden Satz auf der FIFA-Website: „In den letzten zehn Jahren hat die FIFA ihre Anforderungen und Programme bezüglich Umweltschutz und damit verbundener Themen wie Klimawandel, Abfallmanagement, Recycling, ökologisches Bauen und nachhaltige Beschaffung verschärft.“ Es ist also anzunehmen, dass die Thematiken der Nachhaltigkeit und des Umweltschutzes nicht ganz spurlos an der FIFA vorbeigegangen sind, wäre da nicht die Bekanntgabe der Gastgebernationen der Fußballweltmeisterschaft 2030 gewesen. Primäre Gastgebernationen sollen demnach Spanien, Portugal und Marokko sein, was aufgrund der geografischen Nähe der drei Länder aus einer Perspektive der Nachhaltigkeit und Inklusion heraus nachzuvollziehen ist.

Jedoch hört die Nachvollziehbarkeit bei der Bekanntgabe der sekundären Gastländer auf. Darunter sind nicht etwa Frankreich oder Algerien, was geografisch naheliegend gewesen wäre, sondern Argentinien, Paraguay und Uruguay, welche von Portugal aus gesehen zwischen 8.000 und etwas über 10.000 Kilometer entfernt liegen. Auf die Spitze getrieben wird diese Absurdität durch den Umstand, dass lediglich drei Partien in Südamerika ausgetragen werden sollen und der Rest der Spiele in Spanien, Portugal und Marokko stattfindet. Um zu dem Schluss zu kommen, dass Themen wie Nachhaltigkeit und Umweltschutz hierbei auf der Strecke bleiben werden, bedarf es keines Diploms im Bereich der Umwelt- und Klimawissenschaften.

Die Frage, ob derartig fragwürde Entscheidungen auch in Zukunft getroffen werden, hängt auch maßgeblich von jedem einzelnen Individuum mit einem Zugang zu einem Fernsehgerät bzw. dem Internet ab. Neben der grünen Farbe des Rasens interessiert die FIFA bekanntlich das Grün der Dollarscheine. Erst wenn aus Sicht der FIFA zu befürchten steht, dass der grüne Zustrom abnehmen könnte, wird sich etwas ändern, sowohl im Sinne von Nachhaltigkeit und Umweltschutz, als auch des Fußballs an sich.

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