Inklusion in Film und Theater: Der Internationale Tag der Menschen mit Behinderungen
Der internationale Tag für Menschen mit Behinderungen findet seit 1993 jedes Jahr am 3. Dezember statt und soll auf die Situation, Gleichstellung und den gesellschaftlichen Umgang mit den Betroffenen aufmerksam machen. Durch den Mangel an Inklusion in öffentlichen Einrichtungen (Kindergärten, Schulen, …) sowie der strukturellen Unterrepräsentation von Menschen mit Behinderung in Politik und Wirtschaft, ist es für Betroffene nur sehr schwer möglich, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Anschluss zu finden.
Nach Angaben des Statistischen Bundesamts leben in Deutschland knapp 7,8 Millionen Menschen mit einer Schwerbehinderung (Grad der Behinderung von mindestens 50 Prozent). Zwar hat das Grundgesetz bereits seit 1994 festgelegt, dass „niemand […] wegen seiner Behinderung benachteiligt werden darf“ und auch eine Beschäftigungspflicht von 5 Prozent für Unternehmen ab 20 Arbeitnehmer*innen existiert, doch diese Rahmenbedingungen werden noch immer von einigen Unternehmen ignoriert. Inklusion, von dessen Vielfalt nicht nur Menschen mit Behinderung profitieren, findet demnach in der Arbeitswelt nur schleppend statt.
Inklusive Projekte in Film, Theater und Kunst sind demnach umso wichtiger, um Menschen mit und ohne Behinderung ein gemeinsames Miteinander zu ermöglichen.
Die inklusive Theatergruppe „Die Schattenspringer“ aus Freiburg arbeitet bereits seit 1998 gemeinsam mit Menschen mit und ohne Behinderung in einem theaterpädagogischen Rahmen. In der gemeinsamen Arbeit werden Klassiker von Shakespeare behandelt und moderne Stücke bespielt, die zugleich einen Raum für den gemeinsamen Austausch bieten.
Auch die Filmwelt beschäftigt sich seit Jahren mit den Themen Inklusion und Behinderung. Noch immer sind Filme zu diesen Themen selten, Schauspieler*innen mit Behinderung noch seltener. Die schwedische Komödie „Im Weltraum gibt es keine Gefühle“ befasst sich auf humoristische aber wissenschaftlich korrekte Weise mit dem Asperger-Syndrom. Für den 18-jährigen Simon ist ein geregelter Alltag ohne Überraschung beinahe überlebensnotwendig. Nachdem er die Freundin seines großen Bruders mehr oder weniger vertrieben hat, geht Simon auf die Suche nach der perfekten Frau. Dass Chaos und Überraschung manchmal zur Liebe und zum Leben dazu gehören, lernen Simon und Filmliebhaber*innen gemeinsam.
Bildquellen
- Filmstill: Im Weltraum gibt es keine Gefühle: © Arsenal